„Wirtschaftsweise“ über Ungarn
„Es gibt zahlreiche Unternehmen – und es werden immer mehr –, die erst von der ungarischen Regierung ins Land gelockt und dann abgezockt werden. Haben die Unternehmen erstmal in Ungarn investiert, läuft alles super, bis sie schwarze Zahlen schreiben. Dann beginnt die Drangsalierung, mit Sondersteuern von bis zu 90%.“
In kürze wird man sehen, was dran ist, an den 90%. Ich hoffe, die BZ bringt was zu den vielen KMUs in Ungarn. Wer wäre unter solchen Umständen noch in H ??
Ausdrücklich zu erwähnen ist, dass sehr viele Menschen und Firmen aufgrund der drangsalierenden Steuern, Abgaben, bürokratischen Hindernisse, Energiepreise und ideologischen Vorgaben aus der linksgrünen Niederung die BRD verlassen oder verlassen werden.
“In Kürze wird man sehen, was dran ist, an den 90%.”
Natürlich gar nichts, deshalb nennen wir die Dame ja auch spöttisch “Wirtschaftsweise”. 90% von was denn bitte? Genausogut hätte sie mutig 110% oder jede beliebige andere Zahl sagen können, denn z. B. Versicherungen haben 2022 wegen der Sondersteuer Verluste eingefahren.
Ohne Bezugspunkt ist das alles nur Schall und Rauch.
“Ich hoffe, die BZ bringt was zu den vielen KMUs in Ungarn.”
Was wünschen Sie, sollten wir über die KMU bringen? Daten zu ihrer Steuerbelastung?
Wer glaubt, das wirkt sich auf Ungarn nicht negativ aus, der ist entweder ideologisch bis ins Kleinhirn verbohrt oder hat riesige Scheuklappen. Es gibt viele Länder, in die deutsche, europäische und außereuropäische Unternehmen abwandern können. Für China ist primär der Marktzugang in die EU entscheidend, wird dieser behindert oder sogar blockiert, sucht man sich ein anderes Land und Russland hat erstens keine Potenz in dem Bereich und ist zweitens froh, wenn die russichen Unternehmen im eigenen Land bleiben. Ungarn hat kein Alleistellungsmerkmal und ist auch sicher nicht die allererste Wahl für Betriebe. Insbesonder für den Mittelstand ist die Verläßlichkeit und die Sicherheit einer Investion von großer Bedeutung. Wenn so etwas in der Presse steht und man weiß nicht, ob es stimmt, entscheidet man sich trotzdem für ein anderes Land, wenn die Bedingungen ansonsten stimmen. Beim Mittelstand stehen staatliche Subventionen nicht an erster Stelle, anders als bei Großbetrieben.
“Wenn so etwas in der Presse steht und man weiß nicht, ob es stimmt, entscheidet man sich trotzdem für ein anderes Land, wenn die Bedingungen ansonsten stimmen.”
Deshalb ist es ja eindeutig Rufschädigung, da es so nicht stimmt.
Auf einem anderen Blatt steht, dass keine Firma mehr in D sein dürfte, was man da so alles in den Zeitungen liest… (Tatsächlich hat die Kapitalflucht mit im Saldo 125 Mrd. EUR 2022 einen Rekordwert erreicht.)
Sie müssen zwischen Großunternehmen (z.B. Audi, Mercedes) und mittelständischen Unternehmen unterscheiden. Die Großunternehmen können sie primär mit Subventionen locken, die KMU wollen primär Sicherheit für ihre Investition. Wenn nur ein ganz kleiner Zweifel darüber besteht, entscheidet sich der Mittelstand für einen anderen Standort mit ansonsten gleichen Bedingungen. Es ist anders als bei Großunternehmen ihr persönliches Geld, das sie verlieren können und das schlimstenfalls in den Bankrott führt.
“Auf einem anderen Blatt steht, dass keine Firma mehr in D sein dürfte, was man da so alles in den Zeitungen liest… (Tatsächlich hat die Kapitalflucht mit im Saldo 125 Mrd. EUR 2022 einen Rekordwert erreicht.)”
Es reicht schon aus, wenn 10 % sich wegen der Presseveröffentlichungen gegen Ungarn und für eine anderes europäisches Land (z.B. Rumänien) entscheiden. Aber ich bin sicher, es werden mehr sein, weil der soziale Druck zunehmen wird. Das negative Image kann im Mittelstand keiner gebrauchen. Sie verfügen auch nicht über die riesigen Möglichkeiten des Framings und der Marktmanipulation von Großbetrieben.
Ja, leider ist das so. Die Tier-1 und Tier-2-Zulieferer der Automobilindustrie haben da aber keine Wahl. Und nicht umsonst orientiert sich die Orbán-Regierung in Richtung östliches Kapital. Ob die überzogene Abhängigkeit von CH aber nicht ein Gang vom Regen in die Traufe wird, sei dahingestellt.
“Für mittelständische Unternehmen ist typisch, dass sie in der Regel Familienunternehmen sind und Unternehmenseigentum und Unternehmensleitung meistens in einer Hand liegen. Der Mittelstand hat in der deutschen Wirtschaft eine große Bedeutung. Die weitaus größte Zahl der Unternehmen (mehr als 99 %) gehören der mittelständischen Wirtschaft an. Der Mittelstand erwirtschaftet etwa 45 % der gesamten Wirtschaftsleistung und beschäftigt rund 60 % aller Erwerbstätigen. Darüber hinaus werden in mittelständischen Betrieben die meisten Auszubildenden (rund 80 %) betreut und beschäftigt. Mittelstandspolitik und Mittelstandsförderung haben deshalb eine erhebliche Bedeutung in der Wirtschaftspolitik.”
https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/lexikon-der-wirtschaft/20129/mittelstand/
Neben den klassischen KMU mit bis zum 249 Beschäftigten gibt es in Deutschland zudem viele
größere Mittelständler mit etwa 500 bis 3.000 Beschäftigten – die so genannten Mid Caps.
Diese fallen zwar nicht unter die KMU-Definition der EU-Kommission, gehören in einem weite-
ren Verständnis aber auch zum Mittelstand, da sie nicht die klassischen Konzernstrukturen von
Großunternehmen aufweisen, sondern oftmals familien- oder inhabergeführt sind. Mid Caps
schaffen viele sichere Arbeitsplätze, weisen einen hohen Internationalisierungsgrad auf und
sind oft besonders innovativ. In Deutschland gibt es etwa 14.000 Mid Caps. Die Vielzahl dieser großen Mittelständler ist ein Alleinstellungsmerkmal und wesentlicher Erfolgsfaktor der deutschen Wirtschaft.
In Hungary Today ein langes Interview mit Herr Papke.
Er weiß es besser, als die Hasspradikerin Barley
Am besten selbst lesen.