Umsatzsteuer senken?
„Man kann die Mehrwertsteuer senken, aber das wäre ein Fehler. Dadurch steigen nur die Gewinne der Händler, ohne dass die Preise sinken werden.“
Kanzleramtsminister Gergely Gulyás auf der Regierungspressekonferenz am Donnerstag.
„Man kann die Mehrwertsteuer senken, aber das wäre ein Fehler. Dadurch steigen nur die Gewinne der Händler, ohne dass die Preise sinken werden.“
Kanzleramtsminister Gergely Gulyás auf der Regierungspressekonferenz am Donnerstag.
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Ziemlich wilde Behauptung.
Aber so drückt man sich eben um die eigentliche Wahrheit:
Für Steuersenkungen ist schlicht kein Geld da.
Die Orban-Regierung benötigt die enormen Mehreinnahmen aus der Mehrwertsteuer.
Wenn Waschmittel um 1000 Forint teurer wird, dann gehen davon 270 Forint an die Orban-Regierung. Der größte Inflationsprofiteur ist … 😉
Hier ist Ungarn in der EU absolute Spitze.
Herr Hatzig, leider hat er da bedingt recht. Als die Mwst. auf Fleisch gesenkt wurde , stiegen die Preise. Man muss da schon ein wenig die hiesige Kultur berücksichtigen. Deswegen wird ja auch schon der Mindestlohn besteuert. Es wird in vielen Firmen eben bei der Lohnsteuer getrickst. Da ist die einzig sicher Einnahmquelle Verbrauchersteuern.
Das Beispiel mit dem Fleischpreis sollte man genauer betrachten.
In einer Zeit, in der die Inflation bei Nahrungsmittel über 40% liegt, steigen die Preise, obwohl (!) die Mehrwertsteuer gesenkt wird.
Die Flat-Einkommenssteuer ist nicht sozial, zumal der Ausgleich über die Verbrauchssteuer erzielt wird.
Dass auch der Mindestlohn besteuert wird, hat auch nichts mit Kultur zu tun, sondern mit einer zunehmenden Herrscher-Mentalität. Dabei erlässt Orban mal eben einigen Personengruppen die Steuern – manchen sogar für Lebzeiten.
Wer ein hohes Einkommen erzielt, zahlt vergleichsweise wenig Steuern, eben auch, weil er es nicht vollkommen zum Konsum verwenden muss und ihm die hohe Verbrauchssteuer erspart bleibt.
Wer hat, dem wird im Orban-Land wenig genommen.
Wer wenig verdient, bezahlt Einkommenssteuer und für den Großteil seines Netto-Einkommens 27% MwSt.
On Deutschland waren die Kraftstoff Preise nach der MwSt Senkung innerhalb Tagen wieder hoch.
Georg Gulasch ist so ein lustiger Gesell, irgendwie nicht ganz hell.
Herr Hatzig, so einfach ist das nicht ztu erklären. Ihr Beitrag hinkt an mehreren Stellen, aber das würde zu weit führen das hier alles darzulegen. Aber das Steuerrecht ist nicht umsonst so, wie es ist. Das kann man gutjheissen, oder auch nicht. Mit der Einführung der Flatrate der Lohnsteuer wollte man mittlere Einkommen entlsten und Anreize für Arbeit schaffen. Das ist auch gösstenteils gelungen. Und Lölö, Tiborcz und Konsorten zahlen eh keine Lohnsteuer.
Mit der Flatrate der Lohnsteuer beraubt sich der Staat eines Instruments, das einen sozialen Ausgleich durch höhere Belastung der Gutverdienenden ermöglicht.
Wird zur Gegenfinanzierung die Umsatzsteuer auf ein EU-Rekordniveau angehoben, belastet es den Konsum aller Bürger.
Wer jedoch sein Einkommen nicht vollständig für den Konsum verwenden muss, wird bei seiner Vermögensbildung dadurch entlastet.
In Deutschland ist die komplizierte Steuergesetzgebung leider auch dazu geeignet, Menschen mit hohen Einkommen zu entlasten. Wenigstens ist aber die Umsatzsteuer in D nicht die Höchste in der EU.
Fidesz will Ungarn als Investitionsstandort attraktiv machen, indem Ungarn als Niedriglohnland gelten soll. Ungarn soll für Investoren billig wirken, weshalb sich Fidesz auch gegen die internationale Mindeststeuer stellt.
Das passt mit dem Ziel eines Aufschließens Ungarns zum EU-Durchschnitt und dem zunehmenden Fachkräftemangel nicht mehr zusammen.
Herr Hatzig, es ist noch nicht so lange her, als es zwei Steuersatze gab. Dann wurde auf den niedrigen Stuersatz angemeldet, der Rest “schwarz” ausbezahlt. Das war gängige Praxis. Sie glauben nicht wie viele Mindestlohnempfänger hier grosse SUV fahren !