Forschung
Tumore besser erkennen
Die Hinweise verdichten sich, wonach möglicherweise ein direkter Zusammenhang zwischen Lungenkrebs und dem Verdauungssystem besteht, gab jetzt das Ungarische Kompetenzzentrum für Molekulare Medizin (HCEMM) bekannt. Lungenkrebs ist nach wie vor eine der häufigsten krebsbedingten Todesursachen weltweit. Das Mikrobiom ist die Gemeinschaft der Mikroorganismen im menschlichen Darmtrakt. Die Forscher des HCEMM haben sich der internationalen Spitze dieses sich rasch entwickelnden Forschungsfeldes angeschlossen.
Das Projekt MiCCrobioTAckle zielt darauf ab, durch die Kartierung der Zusammenhänge zwischen dem Darmmikrobiom und Lungenkrebs neue Diagnose- und Behandlungsstrategien zu entwickeln. Die ungarische Forschungsgruppe unter der Leitung von Szilvia Juhász untersucht den Einfluss mikrobieller Stoffwechselprodukte auf die Tumorbildung bzw. auf die Unversehrtheit und Defekte der DNA der Patienten. Die Forschung kann dazu beitragen, dass bestimmte Risikofaktoren bereits vor der Entstehung des Krebses erkennbar und veränderbar werden. So kann der Kampf gegen den Krebs gezielter auf die Prävention ausgerichtet werden.
Das MiCCrobioTAckle-Projekt, das im Rahmen des Horizon Europe MSCA Doctoral Network durchgeführt wird, bringt Forscher aus zwölf Instituten zusammen. Sie bilden eine Expertengruppe, indem sie mehrere Bereiche wie klinische Forschung, Mikrobiologie und Bioinformatik abdecken. Das HCEMM leitet die wissenschaftliche Gruppe für die Aufdeckung immunologischer Zusammenhänge zwischen Lungenkrebs und Mikrobiom zusammen mit dem HUN-REN Biologischen Forschungszentrum in Szeged, der Semmelweis-Universität und dem Institut für Lungenkrankheiten in Törökbálint.