Neurobiologische Forschung

Sensationelle Entdeckung

Was genau an den Verbindungsstellen zwischen Nervenzellen, den sogenannten Synapsen, passiert, haben nun ungarische Hirnforscher mithilfe eines extrem hochauflösenden Mikroskops aufgeklärt.

Es gibt ungefähr 86 Milliarden Neuronen im Nervensystem mit vielen, geschätzten Hunderten Billionen Verbindungen. Das elektrische Signal, also der Reiz, gelangt über die Synapsen von einer Nervenzelle zur anderen, so kommunizieren sie miteinander.

Von Impulsen einer Synapse

István Katona, Leiter der Forschungsgruppe Molekulare Neurobiologie am HUN-REN Forschungsinstitut für experimentelle Medizin (KOKI), erklärte, dass die Stärke der Synapsen mit der Lautstärke eines Lautsprechers verglichen werden kann. Die Übertragung von Impulsen einer Synapse kann ganz stoppen und auch allmählich auf die höchste Stufe ansteigen. Die Stärke der Synapsen bestimmt maßgeblich die Gehirnfunktion. Diese „Lautstärkekontrolle“ wird am KOKI im Rahmen eines Forschungsprogramms untersucht, das vor 25 Jahren von Tamás Freund und Szilveszter E. Vizi, dem derzeitigen und dem ehemaligen Präsidenten der Ungarischen Akademie der Wissenschaften (MTA), gestartet wurde.

Auf der Titelseite von „Science Advances“

Den Forschern gelang nun ein weiterer großer Schritt nach vorne, weltweit das erste Mal. Sie bestimmten die genaue Menge und Lage der für die Regulation wichtigen Moleküle in den Synapsen. István Katona gab an, dass die Größe der Synapsen im Nanometerbereich liegt, weshalb ihre Untersuchung eines speziellen Mikroskops bedarf. Die Forschungsgruppe konnte erst im Jahre 2013 mit Hilfe eines Förderprogramms der MTA neue mikroskopische Entwicklungen starten. So konnte man die Synapsen nanometergenau untersuchen (ein Nanometer ist ein Milliardstel Meter).

Die Bedeutung der Entdeckung wird unterstrichen durch die Tatsache, dass eine der weltweit wichtigsten wissenschaftlichen Zeitschriften, Science Advances, die Studie auf der Titelseite präsentierte. Ein ausführlicher Bericht über die Forschungsergebnisse wurde auf der Website der MTA veröffentlicht.

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