Forschung
Resistenz gegen Pilze
Projektleiter ist der Direktor des Biologieinstituts an der SZTE, Professor Attila Gácser, der sich seit 20 Jahren mit der Erforschung pathogener Pilze beschäftigt. An der Forschung beteiligt sind Norbert Pardi, ein ehemaliger Student aus Szeged und Professor an der Universität von Pennsylvania, sowie Julian Naglik, Professor am King´s College in London, der ein weltweit anerkannter Experte für die Erforschung neuer therapeutischer Verfahren zur Behandlung von Pilzinfektionen ist.
Spezialisten haben bereits an der Entwicklung eines vorbeugenden Impfstoffs gearbeitet, der das Immunsystem gegen Pilzinfektionen aktivieren soll. Ziel des neuen Forschungsprogramms ist die Entwicklung einer Therapie, die gezielt die Behandlung von Pilzinfektionen der Schleimhäute ermöglicht. Das Konzept basiert darauf, dass die Pathophysiologie von Pilzerkrankungen, die den gesamten Körper betreffen, und Infektionen, die sich an den Schleimhäuten entwickeln, grundsätzlich unterschiedlich ist. Bei ersterer handelt es sich um eine Infektionskrankheit im herkömmlichen Sinne, bei letzterer um eine entzündliche Erkrankung.
Während vorbeugende Impfungen eine wirksame Immunantwort gegen den Pilz auslösen, die bei einer Infektion den gesamten Organismus betrifft, führen Pilzerkrankungen, die sich auf den Schleimhäuten entwickeln, durch die entstehende Entzündung zu Beschwerden bei den Patienten. In diesem Fall könnten Therapieverfahren, die die Immunantwort im klassischen Sinne aktivieren, sogar weitere Entzündungen auslösen. Bei Schleimhautinfektionen besteht das Ziel darin, die Entzündung zu reduzieren, indem die diesen pathologischen Prozess auslösenden Bestandteile des Pilzes neutralisiert werden. Die Forschungsgruppe von Gácser entwickelt eine Lösung, welche die Zellen der Schleimhaut resistenter gegen die schädlichen Auswirkungen des Pilzes machen soll.