Prostatatumor

Erfolgreiche Radioisotopen-Therapie

An der Uni Szeged (SZTE) wurde landesweit erstmals eine Radioisotop-Prostata-spezifische Tumortherapie durchgeführt, die das Überleben von Patienten mit fortgeschrittenem Prostatakrebs verlängert.

Bisher werden zur Heilung von Prostatakrebs Hormontherapien, verschiedene Chemotherapeutika und Bestrahlung eingesetzt, ergänzt durch eine Radioisotopenbehandlung. László Pávics, Leiter des SZTE-Instituts für Nuklearmedizin, erklärte, dass es möglich sei, biochemische Anomalien, die für Prostatakrebs charakteristisch seien, durch entsprechende Isotopenmarkierung darzustellen. Das eröffne neue Möglichkeiten in der Diagnostik und Therapie; nun könnten gezielt Metastasen von Prostatakrebs in anderen Organen behandelt werden.

Die Lutetium-177-PSMA-Therapie (Prostata-spezifisches Membranantigen) stellt für die Patienten keine Belastung dar, es sind kaum Nebenwirkungen zu erwarten. Laut Studien sprachen mehr als 50% der Patienten gut auf die erste Behandlung an, 80% von ihnen erreichten nach mehreren Behandlungen eine deutliche Verbesserung mit einer guten Lebensqualität. Schon 2017 begann die Arbeitsgruppe des Instituts, sich mit dem Einsatz des diagnostischen Verfahrens auf PSMA-Basis zu beschäftigen. Im Jahr 2019 wurde in Zusammenarbeit mit der Urologischen Klinik der Universität die erste Lymphknotenentfernung mit einer Radioisotopen-Chirurgiesonde durchgeführt. Im Dezember 2020 begann das Institut für Nuklearmedizin auch mit der PET/CT-Diagnostik des prostataspezifischen Membranantigens, die seit 2022 zur routinemäßigen Diagnostik für Prostatakrebspatienten gehört.

Als Ergebnis einer rund achtjährigen Entwicklungsarbeit wurde in Zusammenarbeit mit der Klinik für Onkotherapie die erste therapeutische Anwendung dieses Verfahrens möglich. Die Radioisotop-Prostatatumor-Therapie wird in Form einer intravenösen Infusion verabreicht und erfordert derzeit einen zwei- bis dreitägigen Krankenhausaufenthalt. Den Plänen zufolge soll der Eingriff künftig sogar ambulant durchgeführt werden können. Die Radioisotopentherapie ersetzt keine anderen Behandlungen, sondern stellt eine zusätzliche Option dar.

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