Forschung
Depression und ihre Wechselwirkungen
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Mithilfe einer selbst entwickelten „Landkarte“ für Krankheiten identifizierten Bioinformatiker der TU Budapest neue Subtypen der Depression. Die in der Fachzeitschrift „Nature Communications“ veröffentlichten Forschungsergebnisse werden bald für Behandlungen eingesetzt. Unter den Autoren sind gleich vier Mitarbeiter des Bioinformatiklabors der BME: András Gézsi, András Millinghoffer, Gábor Hullám und Péter Antal.
Vor sieben Jahren erschien die erste Publikation zu der damals bahnbrechenden Forschung. Die Spezialisten der TU-Fakultät für Elektrotechnik und Informatik, in Zusammenarbeit mit Kollegen von der Semmelweis-Universität und der University of Manchester, erstellten die erste Karte der gegenseitigen Beeinflussung der 250 häufigsten Krankheiten. Im Laufe der Forschung unter Leitung von Péter Antal, Professor für Künstliche Intelligenz und Systemdesign, wurde eine elektronisch zugängliche, durchsuchbare Karte erstellt, die die Wechselwirkungen verschiedener Krankheiten zeigt. Durch die Weiterentwicklung der ursprünglichen Analyse wurde nun eine Methodik geschaffen, um die zeitliche Dynamik von Krankheiten zu nutzen, den gemeinsamen molekularbiologischen Hintergrund zu erkennen und die molekularen Mechanismen zu entdecken, die bei mehreren Krankheiten eine Rolle spielen. Mit diesem System wird es möglich, die relevanten Komorbiditäten von Depressionen hervorzuheben. So konnten gemeinsame Faktoren im Zusammenhang mit Depressionen und ihren Komorbiditäten genetischer Hintergrund, Umwelt- und Lebensstilmerkmale bzw. molekulare Signalwege entdeckt werden. Diese wären bei Analysen, die sich gesondert auf einzelne Erkrankungen fokussieren, verborgen geblieben.
Wie Péter Antal erklärte, können nun die wichtigeren Subtypen der Depression getrennt werden, was eine genauere Diagnose und damit wirksamere Behandlung ermöglicht.