Uni Pécs
Ausbildung der Ärzte der Zukunft
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Im Zentrum für medizinische Kompetenzentwicklung und Innovation (OKIK) der Uni können neue Generationen von Ärzten die Fertigkeiten ihres Berufs mit Hilfe von Geräten wie OP-Mikroskopen und Simulatoren in einer realitätsnahen Umgebung in 3D erlernen und üben. Simulationsunterricht ermöglicht die Wiederholbarkeit, Standardisierung und Messung verschiedener medizinischer Aufgaben, sodass Studenten ein objektives Bild ihrer eigenen Leistung erhalten. Das kontinuierliche Feedback ermöglicht die Entwicklung völlig neuer Verfahren und therapeutischer Methoden.
Der Vorgänger des Zentrums, das Mediskills Lab, wurde 2016 gegründet. Seitdem hat es mehrere groß angelegte Entwicklungen durchlaufen und verfügt nun über Flächen von knapp 1.600 m2 für die Ärzte und Krankenschwestern der Zukunft, sagt der Direktor des Zentrums, Dr. Szilárd Rendeki. Der grundlegende Zweck von Simulationen besteht darin, die Patientensicherheit zu erhöhen, denn so sind Ärzte wesentlich besser vorbereitet und können praktische Eingriffe sicherer durchführen. Zudem können neue Ideen und Konzepte kostengünstig getestet werden.
Von einfach bis komplex
Die Methoden für das Simulationstraining reichen von einfachen bis hin zu fast vollständig realistischen, komplexen Lösungen und medizinischen Eingriffen. Auf der einen Seite des Spektrums stehen die aus dem Medizinstudium bekannten Herz-Lungen-Wiederbelebungspuppen und Nahtkissen. Auf der anderen Seite der OP-Saal, in dem komplette Operationen an Simulatoren durchgeführt werden können. Darüber hinaus wird einem grundlegenden, aber oft unterschätzten Bereich der Medizin, nämlich der Arzt-Patienten-Kommunikation, große Aufmerksamkeit gewidmet.
Die fünf sogenannten Matrixräume sind integraler Bestandteil des Zentrums. Eine Arztpraxis, ein zahnärztlicher OP-Saal, ein voll ausgestattetes Krankenzimmer wie in einem funktionellen Krankenhaus sind nach den Wünschen jedes medizinischen Fachgebiets mit modernster Ausstattung eingerichtet. So können Studenten ihren Beruf üben, bevor sie mit echten Patienten in Kontakt kommen.
Jeder kann ein Lebensretter sein
Eine Spezialeinheit des OKIK ist der Raum für operative Medizin, in dem praktisch jeder medizinische Techniken erlernen kann, die eine wichtige Rolle bei der Stabilisierung des Zustands von verletzten Patienten vor dem Krankenhausaufenthalt spielen. Im Rahmen des Programms können die Teilnehmer lernen, wie man Verletzte rettet, bestimmte internistische Krisensituationen erkennt, verschiedene traumatische Verletzungen versorgt und die Grundelemente des Schutzes vor Unterkühlung erlernt.
Das Simulationstraining kann natürlich niemals vollständig die Praxis am echten Patienten ersetzen, die man nur durch direkte Patientenbetreuung erlangen kann. Aber es ist eine große Hilfe für die Studenten von der Theorie in die Praxis, betont Dr. Rendeki.