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Regierung

Zweistelliger Inflation Kampf angesagt

Die Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Inflation bis Ende des Jahres auf eine einstellige Zahl zu senken.

Sie zählt dabei neben den Wirtschaftsakteuren auf Behörden als Partner, die wie die Wettbewerbsaufsicht GVH die Unregelmäßigkeiten kontrollieren, die zu Preissteigerungen führen. Das betonte Kanzleramtsminister Gergely Gulyás (l.) am Dienstag auf einer Pressekonferenz mit dem GVH-Präsidenten Csaba Balázs Rigó.

Wettbewerbsaufsicht arbeitet unabhängig

Die größte Schwierigkeit, die es zu überwinden gilt, ist die Inflation, die in erster Linie durch globale Prozesse verursacht wird, sagte Gulyás. Von größter Bedeutung sind die Preisbildungspraktiken und deren Untersuchung, für die keiner mehr Befugnisse als die GVH hat. Die Aufsicht führt branchenspezifische Blitzprüfungen zu wichtigen Fragen im öffentlichen Interesse durch, sie arbeitet professionell und frei von jeglicher Einflussnahme.

„Die GVH arbeitet unabhängig von der Regierung“, betonte Rigó. Als staatliche Behörde, die dem Parlament unterstellt ist, muss sie sich mit Problemen befassen, die das Volk erheblich treffen, darunter die Inflation. Derzeit sei die Lebensmittelinflation das größte Problem. Deswegen hat die GVH am 20. Januar die Molkereiindustrie und anschließend den Markt der haltbaren Lebensmittel unter die Lupe genommen. Es zeichnet sich ab, dass hier eine Phase der Desinflation begonnen hat, in der die Einzelhändler miteinander konkurrieren und die Preise senken. „Wenn jeder seine Zulieferer effektiver dem Konkurrenzdruck aussetzt, könnte dies auf breiter Linie zu niedrigeren Preisen führen, so dass die Chancen auf eine einstellige Inflationsrate bis Ende 2023 gut stehen“, meinte Rigó.

Preisstopp – Gulyás sieht mehr Vorteile

In Verbindung mit dem Ende der Preisdeckelungen erklärte Gulyás, die Regierung werde ihre Entscheidungen rechtzeitig bekanntgeben. (Der Preisstopp für ausgewählte Grundnahrungsmittel gilt bis Ende April.) Man wäge ab, ob es von größerem Nutzen ist, dass Menschen in einer schwierigen Lage an preiswerte Lebensmittel gelangen. Derzeit sei dieser Vorteil noch größer als der Nachteil, der sich aus der Einmischung in den Wettbewerb ergibt.

2 Antworten auf “Zweistelliger Inflation Kampf angesagt

  1. Ist das wieder mal witzig:
    Nun also sagt die Orban-Regierung der Inflation den Kampf an.
    Und natürlich will die Orban-Regierung die Inflation anweisen, gefälligst nicht so hoch zu sein, und droht der Inflation mit Aufsichtsbehörden.
    Wenn die Inflation nicht hört, was Orban und Fidesz befehlen, dann kann sie sich auf etwas gefasst machen. 😀

    Neulich war bei einem Supermarkt die preisgedeckelte Milch ausverkauft. Da dachte ich dann auch: Wartet nur, bis Orban vorbeikommt! Er hat euch befohlen, billige Milch zu verkaufen! 😉

    Ob Fidesz nun Plakate aufhängen lässt, in der die Inflation gewarnt wird, so hoch zu bleiben?

    Fidesz steht wahrlich für eine ganz besondere und souveräne Wirtschaftspolitik, die durch hohe Zahlen hervorsticht. 😉

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    1. Offenbar ist die Inflation richtiger gerechnet als in Deutschland, wo man etwa 10 % behauptet, jedoch die Preise für wichtige Artikel des Alltag um etwa 40 % und mehr gestiegen sind, also die offizielle Inflation mit der Situation des kleinen Mannes nichts zu tun hat.
      Die EU mit ihrer Morgenthau-Plan-Politik und ihren Sanktionen, die auch nichts als die Zerstörungsabsicht der europäischen Wirtschaft auf US-Befehl sind, ist schuld. In Deutschland, wo es besonders krass ist, sitzen viele schon auf dem Trockenen, und müssen auch frieren, wie es dort guter Ton ist. Leider hat die EU noch zu viel Macht, um Ungarn zu schaden, es auszutrocknen. Nun wartet Ungarn wohl ab, wie die EU-Wahl nächstes Jahr ausgeht, denn wahrscheinlich ist nur Deutschland das Irrenhaus, wo sich die Leute das gefallen lassen.

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