Die MTI-Graphik zeigt die Entwicklung der Erwerbslosenquote seit 2020 (in %) und die aktuelle Beschäftigtenzahl (im Kreisdiagramm, in Tsd. Personen).

Arbeitsmarkt

Zenit überschritten

Der Abdruck der Wirtschaftskrise auf dem Arbeitsmarkt wird tiefer. Die Erwerbslosenquote erreichte im Februar 4%.

Die Beschäftigtenzahl fiel knapp unter 4,7 Mio. Personen zurück, meldete das Zentralamt für Statistik (KSH) am Freitag. Positiv dabei ist, dass die Zahl der ABM-Kräfte um nochmals 10.000 unter 70.000 Personen fiel. Diese Schicht in prekären Arbeitsverhältnissen wird allmählich marginal. Um beinahe 15.000 auf über 100.000 Personen hat die Zahl der Ungarn auf Auslandsentsendung zugenommen. Weil überwiegend Fachkräfte Jobs im Ausland annehmen, fehlen diese Menschen natürlich schmerzhaft auf dem heimischen, angespannten Arbeitsmarkt. Ihre Motivation speist sich gewöhnlich aus dem höheren Einkommen; die privaten Devisen stärken gleich noch die Zahlungsbilanz. Die Beschäftigungsquote hat ihren Zenit im Spätsommer überschritten, liegt aber mit 74,3% noch immer hoch. Im besten Arbeitsalter der 25-55-Jährigen sind es sogar annähernd 88%.

Verfeinerte Methodik

Bei der Schätzung der Erwerbslosenquote hat das KSH seine Methodik um die Daten der Steuer- und Zollbehörde (NAV) und der Arbeitsämter verfeinert. Damit könnte nun wieder die Monatsrate in den Fokus rücken, die im Februar 4,0% erreichte. Wegen der Unzulänglichkeiten der zuvor praktizierten Schätzung waren bis Ende 2022 die dreimonatigen Durchschnittswerte zuverlässiger. Diese präsentiert das KSH vorläufig weiter. Die Erwerbslosenquote war nach dieser Schätzung bereits im Zeitraum November-Januar bei 4,0% angelangt und stieg im Zeitraum Dezember-Februar noch ein wenig auf 4,1%. Im Jahresvergleich ging die Jugendarbeitslosigkeit leicht zurück. Ende Februar waren bei den Arbeitsämtern offiziell 245.000 Menschen als arbeitslos registriert, knapp 3% weniger, als im Februar 2022.

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