ZalaZONE
Das sucht in Europa seinesgleichen
Diese Hochgeschwindigkeitsstrecke auf dem Testgelände der ZalaZONE mit einer Gesamtlänge von 4,45 km erlaubt Spitzengeschwindigkeiten der Testfahrzeuge von bis zu 250 km/h. „Ungarn versteht sich als Treffpunkt von Technologieführern aus Ost und West“, meinte Bálint Nagy, Staatssekretär im Verkehrsministerium. Mit Audi, BMW, Mercedes-Benz, Suzuki und BYD hätten sich bereits führende Automobilhersteller der Welt in Ungarn angesiedelt.
Damit das Land aber auch künftig an der Modernisierung der Automobilindustrie mitwirken kann, müsse die Produktion um Innovationen, Forschung und Entwicklung ergänzt werden. Diesem Ziel dient u. a. die Teststrecke, deren Zustandekommen von der Orbán-Regierung bereits 2016 beschlossen und seitdem mit insgesamt 45 Mrd. Forint (zu heutigen Preisen 110 Mio. Euro) gefördert wurde. Seither habe sich die ZalaZONE vielfach bewährt, die mit dem Ovalrundkurs in Europa ihresgleichen suchen werde.
Know-how von vielen Seiten
Der Präsident der Ungarischen Industrie- und Handelskammer (MKIK), Elek Nagy, würdigte bei der feierlichen Einweihung des Rundkurses, die ZalaZONE verkörpere theoretisches wie praktisches Know-how, das Ingenieure, Physiker und Hochschulen eingebracht hätten. Er bot einen Wissenstransfer über die Kammern an.
Der für die Künstliche Intelligenz (KI) zuständige Regierungsbeauftragte László Palkovics schaute bereits auf die Zukunft der Teststrecke, deren Entwicklung mit dem Ovalrundkurs keineswegs am Ende angelangt sei.
Komplettes Ökosystem in Zala
Die Zahl der Nutzer von Herstellerseite soll von heute gut fünfzig auf einhundert verdoppelt werden. Dabei sieht der Professor die Herkunft der potenziellen Partner nicht länger auf Europa beschränkt, sondern auf China, Japan, Südkorea und die Türkei ausgeweitet.
Palkovics verriet zudem den bemerkenswerten Fakt, wonach Ungarn für F+E-Zwecke in der Automobilindustrie anteilig zum BIP in der jüngeren Vergangenheit bereits mehr Geld aufgewendet habe, als Österreich, die anderen Visegrád-Staaten oder Rumänien.
Die gemeinsam mit der österreichischen Firma AVL bewirtschaftete Teststrecke in Zalaegerszeg begünstige Planungstätigkeiten der Automobilkonzerne, zumal es sich hier um den Teil eines kompletten Ökosystems handle. Obendrein würden weitere Sektoren bedient, erinnerte Palkovics an die angrenzende, hochmoderne Panzerfabrik von Rheinmetall. Demnächst werde ein weiteres Werk des BMW-Zulieferers Flextronics übergeben, in der hiesigen F+E-Abteilung von Bosch seien mittlerweile 250 Forscher angestellt.
Beeindruckend während in D. weiter alles vor die Hunde geht.