Notenbank
Wohnungspreise überhitzt wie nie
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Ende 2020 stiegen die Wohnungspreise auf Landesebene um durchschnittlich 8,9%, ein Jahr später erreichte diese Dynamik 21,4%, teilte die Ungarische Nationalbank (MNB) ihren aktualisierten Wohnungspreisindex mit.
Dabei legten die Preise in Budapest 2021 „nur“ um weitere 11,3% zu, auf dem Lande jedoch im Rekordtempo um 25%! Vermutlich hat das I. Quartal 2022 auch diese Zahlen wieder in den Schatten gestellt: Nach vorläufigen Angaben könnten die Immobilienpreise von Januar bis März landesweit um zusätzliche 25,3% geklettert sein. Ebenfalls im landesweiten Durchschnitt sind die Wohnungen demnach aktuell um 18% überbewertet, was die MNB als den höchsten je gemessenen Wert betrachtet.
Der Boom wurde von einer hohen Zahl an Immobilien-Transaktionen getragen: Rund 168.000 Transaktionen 2021 bedeuteten einen Zuwachs um ein Sechstel gegenüber dem Corona-Jahr 2020. Dazu trugen nach Einschätzung der MNB die ausgeweiteten Förderprogramme und das neue Kreditprogramm „Grünes Heim“ der Notenbank bei. Wegen der steigenden Zinsen und Inflation rechnen die Banken gegen Jahresmitte mit einer sinkenden Kreditnachfrage. Derweil bleibt das Angebot wegen der im europäischen Vergleich niedrigen Erneuerungsrate von 0,4% begrenzt. In Budapest z. B. waren Anfang 2022 bereits 27% weniger Neubauwohnungen verfügbar, als noch vor einem Jahr.