Matolcsy
Wo Estland den Ton angibt
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Weil sie ihre Modernisierung auf die digitale Revolution stützten und bald zu deren Vorreiter wurden, kamen die Esten im EU-Konvergenzprozess schneller voran, als alle anderen Mittelosteuropäer. Das schreibt Notenbankpräsident György Matolcsy in einem neuerlichen Meinungsbeitrag für das Wirtschaftsportal novekedes.hu. Der MNB-Präsident rät Ungarn, die Lehren aus diesem beispiellosen Erfolg zu ziehen. Estland steigerte sein Entwicklungsniveau gegenüber 2009 von weniger als 65% auf 84% des EU-Durchschnitts, was viele gerne mit dem niedrigen vererbten Schuldenstand erklären. (Polen holte zur gleichen Zeit 13, Ungarn ähnlich wie Tschechien 10 Prozentpunkte auf.)
Estland gehöre aber tatsächlich, wie Matolcsy betonte, zu jenen herausragenden EU-Ländern, die bei Innovationen und Investitionen technologischer Unternehmen den Ton angeben. Ungarn sollte den digitalen Wandel beschleunigen, wozu es u. a. Universitäten von Weltruf braucht, eine hohe Investitionsquote, eine dauerhaft dynamische Steigerung der Produktivität und ein höheres Lohnniveau. Zudem müsse es die ins Ausland abgewanderten Fachkräfte heimholen.