Industrieproduktion
Wichtigste Branchen sind Spitze
Das Zentralamt für Statistik (KSH) bestätigte die vorläufigen Zahlen, wonach die Industrieproduktion im Oktober um 5,9% (nach Arbeitstagen bereinigt immerhin noch um 5,1%) über Vorjahresniveau rangierte. Daran hatte die fulminant wachsende Produktion von Batterien für Elektroautos großen Anteil, die sich im Jahresvergleich mehr als verdoppelte (+128%). Gleich auf die Fertigung von Elektromotoren (+60%) folgt in der Dynamik-Rangliste die Automobilindustrie, die noch immer ein knappes Viertel am Gesamtausstoß des verarbeitenden Gewerbes hält und ihre Fertigung von Komplettfahrzeugen ebenso wie bei Komponenten jeweils um ein Drittel zu steigern vermochte. Die Elektronikbranche wuchs um 20%, darunter die Produktion elektronischer Konsumgüter aber nur noch um ein Zehntel. Unter den größten Industriezweigen fiel einzig die Nahrungsmittelindustrie zurück, wo sich das Vorzeichen zum ersten Mal seit Februar 2021 wieder ins Negative umkehrte. Darunter ging in der Mühlenindustrie beinahe ein Fünftel des Ausstoßes verloren, die hierzulande schwergewichtige Fleischverarbeitung fiel um 7% zurück.
Pharma aufwärts, Kunstdünger abwärts
Klare Rückschläge mussten weitere Branchen einstecken, die innerhalb des verarbeitenden Gewerbes freilich mit einstelligen Anteilen weniger ins Gewicht fallen. Das traf sowohl die Reifen- und Kunststoffindustrie (-6,5%) als auch die Metallverarbeitung (-16,5%) und ganz besonders die Kunstdüngerherstellung (-31%). Auf einem aufsteigenden Ast befindet sich seit Monaten wieder die Pharmaindustrie, die im Oktober ein Plus von 12,5% verzeichnete.
Prall gefüllte Auftragsbücher
Der Gesamtausstoß der Industrie lag im Oktober saisonal und nach Arbeitstagen bereinigt um 3,5% unter dem starken Wert vom September. Im Zeitraum Januar-Oktober legte die Industrieproduktion unterm Strich noch um 6,6% zu. Unter den Regionen hat die Agglomeration der Hauptstadt in diesem Jahr am stärksten zugelegt (+13,5%), die ihren Vorsprung im Oktober weiter ausbauen konnte. Vom starken Abschneiden der Industrie ist eigentlich nur Süd-Transdanubien ausgenommen, wo der Ausstoß übers Jahr stagnierte. Zuversichtlich darf stimmen, dass die Auftragsbücher Ende Oktober um ein Fünftel praller als vor einem Jahr um diese Zeit gefüllt waren. Beim Eingang neuer Aufträge sah es ähnlich aus, die Exportaufträge nahmen im Oktober sogar um ein Viertel zu.
