Wirtschaftsminister Márton Nagy: „Investitionen aus Asien stehen nicht im Widerspruch zu Investitionen aus Deutschland.“ Foto: DU

3. Deutsch-Ungarischer Wirtschaftstag von DialogUngarn

Westliche und östliche Investitionen ergänzen sich

Die deutsch-ungarischen Wirtschaftsbeziehungen standen vergangene Woche im Mittelpunkt der Keynotes von Wirtschaftsminister Márton Nagy und HIPA-CEO István Joó. 

Im Mittelpunkt der von Dr. Arne Gobert und Dr. Marie-Theres Thiell als geschäftsführende Gesellschafter von DialogUngarn moderierten Diskussionsrunden standen der Standort Ungarn mit seinen Vorteilen und Herausforderungen sowie die zukünftigen Rahmenbedingungen für die ungarische Wirtschaft. Unter den Gästen waren eine Delegation des Internationalen Wirtschaftsrates e. V. aus Berlin um den Vorstandsvorsitzenden Tino Barth sowie zahlreiche Vertreter der lokalen Wirtschaft.

Herausforderungen und Vorteile des Wirtschaftsstandorts Ungarn

Übereinstimmend nannten die Diskutanten die Volatilität der Wechselkurse als eine der größten Herausforderungen für ihre Planungen sowie die Ergebniserwartungen ihrer Mutterhäuser. Als weitere Schwierigkeit wurde die notwendige Rekrutierung zusätzlicher Arbeitskräfte für den Ausbau der Werke genannt. Von Vorteil seien wiederum das hohe Ausbildungsniveau und die Unterstützung der Regierung bei Neuansiedlungen und Erweiterungen bestehender Investitionen.

Branchen der Zukunft

Minister Márton Nagy verwies auf die kürzlich veröffentlichte Strategie der Regierung in diesem Bereich und benannte die Schlüsselsektoren der Zukunft: Automobilindustrie, Gesundheitswesen, Lebensmittelindustrie, Grundstoffe, Informations- und Kommunikationstechnologien sowie Kreativwirtschaft.

Er äußerte sich aber auch besorgt über den Zustand der deutschen Wirtschaft, von der Ungarn stark abhängig sei, und berichtete von seinem geplanten Besuch in Deutschland.

Mittelstand im Fokus

Sowohl Minister Nagy als auch HIPA-Chef István Joó betonten in ihren Keynotes die Bedeutung des Mittelstandes für Ungarn. Neben allen großen Erfolgen bei der Ansiedlung von Großinvestitionen soll der Fokus in Zukunft auf dem Mittelstand liegen, genauer gesagt auf der Entwicklung des ungarischen Mittelstandes, aber auch darauf, Ungarn für den deutschen Mittelstand noch attraktiver zu machen. Damit wird eine Diversifizierung, aber auch eine Verdichtung zu den bestehenden Großinvestitionen erreicht.

Ost und West treffen sich hier

Investitionen aus Asien und dem Nahen Osten stünden nicht im Widerspruch zu Investitionen aus Deutschland und Westeuropa, betonte Nagy. Vielmehr ergänzten sich beide Investitionsströme und fänden in Ungarn einen Ort der Zusammenarbeit. Dies gelte insbesondere für den Automobilsektor und die Batterieproduktion. Die gemeinsame Forschung an ungarischen Bildungseinrichtungen zum gegenseitigen Nutzen unterstützt diesen Ansatz.

Der Weg zur E-Mobilität ist unumkehrbar

Natürlich wurde auch die starke Abhängigkeit der ungarischen Wirtschaft von der Automobilindustrie und das mittelfristige Ende des Verbrennungsmotors diskutiert. Hier machte Michael Breme, CEO von Audi Hungária, deutlich, dass der Weg in die E-Mobilität unumkehrbar sei, auch wenn viel über Technologieoffenheit gesprochen werde.

Bedeutung der HIPA

Nicht nur in der Keynote von István Joó, sondern in allen Diskussionen wurde die Bedeutung der Hungarian Investment Promotion Agency (HIPA) deutlich. Sie biete nach den Worten ihres CEO allen an Ungarn interessierten Investoren eine Anlaufstelle und stehe mit ihren Dienstleistungen zur aktiven Unterstützung zur Verfügung.

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