Foto: MTI/ Zoltán Balogh

Eisenbahnverkehr

Vor großen Veränderungen

Der Minister für Bau und Verkehr, János Lázár, und Zsolt Hegyi (l.), CEO der MÁV-Gruppe, stellten am Dienstag umfassende Änderungen bei den Verkehrsbetrieben vor.

Diese betreffen den Betrieb und die Dienstleistungen der Staatsbahnen MÁV und der Überlandbusse Volán. Die wichtigste Änderung ist die Einführung einer Verspätungsversicherung.

Am 1. Juni führt die MÁV-Volán-Gruppe eine Verspätungsversicherung ein: Fahrgäste erhalten bei Verspätungen von mehr als 20 Minuten die Hälfte des Fahrpreises zurück, Inhaber von Zeitkarten bei fünf Verspätungen pro Monat einen Rabatt von 10% für den nächsten Monat. „In Ungarn und sogar in Europa gibt es kaum einen Präzedenzfall für die Übernahme objektiver Verantwortung für Verspätungen im öffentlichen Verkehr”, betonte Lázár.

Im vergangenen Jahr überstieg die Zahl der Fahrten im öffentlichen Verkehr eine Milliarde. 2024 wurden 800.000 Zeitkarten pro Monat verkauft, was zu Gesamteinnahmen von rund 111 Mrd. Forint führte und damit die Verkaufszahlen für 2023 übertraf. Im März und April dieses Jahres wurden monatlich sogar 900.000 Zeitkarten verkauft. Derzeit beschäftigt die MÁV-Volán-Gruppe ca. 50.000 Mitarbeiter; in Anerkennung ihrer Arbeit erfolgen Anfang Juni mit den repräsentativen Gewerkschaften Verhandlungen über einen einmaligen Lohnzuschlag.

Zudem soll bis zum Sommer ein Havarie-Plan erstellt werden. Bis Ende Dezember werden 1.200 Toiletten und Waschräume mit 6,5 Mrd. Forint modernisiert. Bis zum Frühjahr 2026 mietet die MÁV 70 Loks an. Nach erfolgreich abgeschlossenen Gleisarbeiten wird ab 21. Juni die Geschwindigkeit zwischen Budapest und Székesfehérvár auf 160 km/h erhöht. Und auch für das leibliche Wohl wird gesorgt: Die MOL Fresh Corner wird in die Bahnhöfe einziehen, zunächst am Budapester Südbahnhof.

Budapest für sich selbst verantwortlich

Der Oberbürgermeister von Budapest ist für den öffentlichen Nahverkehr von Budapest verantwortlich, diese Verantwortung kann nicht auf jemand anderen abgewälzt werden. So reagierte Lázár am Dienstag auf Äußerungen von Gergely Karácsony vom Montag bezüglich des Solidaritätsbeitrags und der wirtschaftlichen Situation der Hauptstadt in Bezug auf mögliche Einschränkungen im öffentlichen Verkehr. Hunderte von Gemeinden in Ungarn zahlen den Solidaritätsbeitrag, und nur eine von ihnen ist „bankrott“, namentlich Budapest, merkte der Minister an. „Die Budapester Verkehrsbetriebe wurden unter der segensreichen Führung von Gergely Karácsony abgezockt. Vielleicht hätte man das Geld nicht stehlen oder den Freunden zustecken dürfen, dann wäre noch Geld in der Kasse“, meinte Lázár zynisch.

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