Mindestlohn
Vereinbarung in greifbarer Nähe
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Eine Vereinbarung sei in greifbarer Nähe, erklärten die Sozialpartner nach ihrer Abstimmung am Dienstag. Am heutigen Donnerstag steht eine weitere Verhandlung an, der Höhe des Anstiegs müsse nur noch der Gewerkschaftsbund MASZSZ zustimmen.
Seitens der Arbeitgeberseite erklärte Zoltán Szőke vom Áfeosz-Coop-Verband, dies sei das Ergebnis eines sehr harten Kompromisses. Der diesjährige Mindestlohn beträgt brutto 200.000 Forint und würde nach dem derzeitigen Stand ab dem 1. Januar 2023 auf 232.000 Forint, der garantierte Mindestlohn für Fachkräfte von 260.000 Forint im nächsten Jahr auf 296.400 Forint ansteigen. Damit sei die Arbeitgeberseite „bis an die Wand gegangen“. Dabei spielen die Ungewissheiten über die Energiepreisentwicklung und den Anstieg der Inflation eine wesentliche Rolle.
Zu Beginn der Verhandlungen hatte die Arbeitgeberseite eine Erhöhung des Mindestlohns um 15% vorgeschlagen. Man forderte die Regierung auf, sich zu verpflichten, die Steuern und Abgaben auf die Löhne 2023 nicht zu erhöhen. Die Gewerkschaften MOSZ und Liga hatten ursprünglich 17%, MASZSZ 20% mehr Mindestlohn gefordert.
Mindestlohn wird im heutigen Ungarn knapp 300.000 Menschen gezahlt, der Mindestlohn für Fachkräfte knapp 800.000 Personen.

Die ungarische Regierung gibt sicher ihr Bestes. Leider macht die Inflation Ungarn einen Strich durch die Rechnung. Ungarn hatte laut Eurostat-Ankündigung vom Freitag jetzt im November die höchste Inflation in der gesamten EU. Der ungar. Verbraucherpreisindex von 23,1 Prozent ist bereits höher als in den baltischen Ländern, und die schlechte Nachricht ist, dass das ungar. Tempo neben der insgesamt sinkenden Inflation in Europa immer noch steigt. Der harmonisierte Verbraucherpreisindex ( HVPI ) betrug in Ungarn 23,1% und war damit der höchste in ganz Europa. Der Preisanstieg betrug in Lettland 21,7% und in Estland und Litauen 21,4. Da der Wechselkurs zum Euro abgebremst wird (allerdings müssten für eine Fortsetzung die zurückgehaltenen EU-Gelder schnell fließen), wird das dann auch die Euroeinkommen hier treffen. Die Anhebung der Löhne in Ungarn wird die Inflation weiter befeuern.
https://www.portfolio.hu/gazdasag/20221216/ahogy-sejtettuk-europa-bajnok-lett-a-magyar-inflacio-585656