Industrieproduktion
Verdoppelter Batterie-Ausstoß
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Das Zentralamt für Statistik (KSH) bestätigte am Dienstag die erste Schätzung, wonach die Industrieproduktion gegenüber dem gleichen Vorjahresmonat um 0,2%, nach Arbeitstagen bereinigt sogar um 3,2% sank. Zusätzlich saisonal bereinigt ergab sich im Vergleich zum Dezember ein Minus von 5,1%.
Dabei setzte sich der Boom in den drei Hauptbranchen des verarbeitenden Gewerbes unvermindert fort: Die Produktion von Batterien und Elektromotoren schoss um annähernd 45% über den Basiswert aus dem Vorjahr hinaus, die Automobilindustrie legte um ein Fünftel, die Elektronikbranche um ein Zehntel zu. In den von asiatischen Konzernen hochgezogenen Batteriefabriken verdoppelte sich der Ausstoß zu Anfang 2022 geradezu. Daneben wurden in den Automobilwerken aber auch 29% mehr Pkw gebaut. Der Fahrzeugexport, der beinahe ein Drittel am Ausfuhrvolumen des verarbeitenden Gewerbes hält, wuchs um ein Fünftel.
Mildes Wetter bremst Energieerzeugung aus
Der Inlandsabsatz der Industrie fiel um ein Sechstel zurück, was aber auch seine gute Seite hat. Denn die Hauptursache war der Einbruch des Energiesektors: Die Erzeugung von Strom, Gas und Dampf wurde um ein Fünftel eingeschränkt, nicht unabhängig von den Messungen des Wetterdienstes, der im Januar einen Anstieg der Durchschnittstemperatur zum Basismonat des Vorjahres um 3,3°C belegte. Leider waren nicht alle Spareffekte mit der Witterung zu erklären. Die Krise bei ISD Dunaferr halbierte die ungarische Stahlproduktion, die Turbulenzen am Markt für Kunstdünger ließen den Gesamtausstoß der Chemieindustrie um 28% absacken. Um 12-14% stürzten komplette Industriezweige von der Nahrungsmittel- über die Kunststoff- bis zur Metallindustrie ab.
Hoffnung Exportaufträge
So kam es, dass die Industrie trotz der „Überflieger“ Automobilwerke und Batteriefabriken zu Jahresbeginn auf das Niveau von Ende 2021 zurückfiel. Regional zeigte sich eine Zweiteilung zwischen Budapest (+15,5%) und Nordungarn (-10%). Ein kleiner Hoffnungsschimmer zum Schluss: Der Auftragseingang lag im Januar um 1% höher, als vor zwölf Monaten, dank eines steigenden Eingangs an Exportaufträgen (+3%). Der Auftragsbestand lag so am Monatsende wieder um 3,5% über Vorjahresniveau.
