DUIHK-Business-Breakfast
Unternehmen profitieren von Programmen der Regierung
Um den negativen Auswirkungen der aktuellen globalen Herausforderungen zu begegnen, hat die Regierung eine Reihe von Wirtschaftsprogrammen aufgelegt, von denen auch deutsche Unternehmen profitieren können, meinte Nagy.
Die Volkswirtschaften des Kontinents werden durch den Ukraine-Krieg, die europäische Energiekrise, Wettbewerbsprobleme und geopolitische Spannungen zwischen den USA und China sowie den drohenden Handelskrieg zwischen den USA und Europa negativ beeinflusst.
Kritische Energieabhängigkeit
Die Situation Ungarns stellt sich wegen seiner hohen Energieabhängigkeit noch kritischer dar: Mehr als 80% des Gasbedarfs und 30% des Stroms werden durch Importe gedeckt. Die Energierechnung des Landes schlug im vergangenen Jahr mit 10 Mrd. Euro mehr zu Buche, als im Jahr zuvor, und zwar mit 17 Mrd. Euro. „Das ist eine traurige Geschichte, denn dieses Geld hätten wir besser für Modernisierungsprojekte ausgeben können.“
Nagy verwies auf die Markterwartungen, dass die deutsche Wirtschaft eine Rezession vermeiden wird. Unter Hinweis auf die engen wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern sagte er: „Wenn Deutschland ein Null-Wachstum vorlegt, bedeutet das für Ungarn ein Plus von 2%.“
Ungarns Attraktivität bleibt bestehen
Die weltweite Landkarte der Auslandsinvestitionen (FDI) verändert sich, und in den kommenden Jahren werden neue Länder in den Vordergrund treten, aber Ungarns Attraktivität als potenzielles Investitionsziel wird bestehen bleiben. Nagy erinnerte daran, dass trotz aller Schwierigkeiten im letzten Jahr 10 Mrd. Euro an neuen Direktinvestitionen ins Land flossen. Der Wettbewerb um die Investitionsförderung wird sich verschärfen, weshalb es wichtig ist, die von der Regierung aufgelegten Förderprogramme aufrechtzuerhalten und neue Instrumente zu entwickeln. Zudem sollten die Rolle der individuellen Regierungsbeschlüsse und die Fähigkeit zur Kreditvergabe verstärkt werden. Unter den bisher von der Regierung unternommenen Schritten hob er das 700 Mrd. Forint schwere Baross-Kreditprogramm für Reindustrialisierung hervor, das Unternehmen mit Vorzugszinsen unterstützt. Derzeit erarbeitet werde das Baross-Kapitalprogramm, um die Investitionstätigkeit anzukurbeln. Details werden in wenigen Wochen bekanntgegeben.
Konsultationen wichtig
Nagy erachtet es als wichtig, dass die Vertreter der Unternehmen der Regierung mitteilen, was sie brauchen, um sich zu entwickeln. Deshalb nehme er ständig an Konsultationen teil, angefangen mit der Pharmabranche, gefolgt vom Versicherungssektor, der Automobilindustrie und den Dienstleistungszentren.
Nach Angaben des Ministers ist Deutschland Ungarns wichtigster Investor und Handelspartner. Etwa 6.000 deutsche Unternehmen beschäftigen fast 300.000 Menschen hierzulande.