Tourismus
Budapest fehlen die ausländischen Gäste ganz besonders. Nun sollen einheimische Touristen die Innenstädte füllen. (Foto: BZT / Jan Mainka)

Tourismus – Aussichten einer Branche

Am Geld soll es nicht scheitern

Mit ihrem Wiederaufbaufonds will die EU vor allem jenen Südländern helfen, die als klassische Reiseziele durch die Corona-Krise besonders schwer in Mitleidenschaft gezogen wurden. Aber wie steht es eigentlich um den Tourismus in Ungarn?

Deutlich mehr als 2.000 Mrd. Forint (ca. 6,5 Mrd. Euro) haben die ausländischen Touristen im vergangenen Jahr in Ungarn gelassen. Für sie ist Budapest die absolute Top-Adresse – die Hauptstadt nimmt alleine nahezu die Hälfte, gemeinsam mit den drei westlichen, an Österreich grenzenden Komitaten zwei Drittel aller Auslandstouristen auf. Nach einem durchaus verheißungsvollen Auftakt ins Jahr drohte dieser Wirtschaftsfaktor ab März infolge des Coronavirus komplett verlorenzugehen. Legten die Übernachtungszahlen im Januar und Februar noch zweistellig zu, brachen diese im März mit Einführung der Notstandslage und Grenzschließungen ab Monatsmitte um zwei Drittel ein, bevor der Sektor im April praktisch vollständig zum Erliegen kam. Wenngleich die Zahlen für den Mai noch nicht vorliegen, dürfte sich die Schockstarre aus den offensichtlichen Gründen fortgesetzt haben. Der Juni wird zum Gradmesser, ob und wie die Rückkehr zur „Normalität“ gelingen kann. Eigentlich hatten Experten die europäische Sommersaison bereits abgeschrieben, die sukzessive erfolgenden Grenzöffnungen intensivieren jedoch spätestens seit Pfingsten wieder die Reiselust.

Ausländer bringen mehr Geld mit

In der Europäischen Union gelten Spanien, Frankreich und Italien schlechthin als die Top-Reiseziele – mit deren Massentourismus hält zumindest nach dem Gesamtvolumen der Übernachtungen allein noch Deutschland mit. Ungarns Nachbar Österreich mit den im Sommer wie im Winter einladenden Alpen erreicht nur grob ein Viertel des für die Südeuropäer typischen Reisevolumens, Ungarn selbst wiederum ein Viertel des Österreich-Niveaus. Qualitativ mehr als die absolute Übernachtungszahl sagt aber wohl aus, wie viele Buchungen von Touristen auf einen Einwohner entfallen.

Der Staat kaufte Boote für einen Urlaub auf dem Wasser, die auch ohne Führerschein gelenkt werden dürfen. (Foto: MTI / János Vajda)

In dieser Statistik geben andere Länder innerhalb der Gemeinschaft den Ton an: Kroatien, Malta und Zypern registrieren mehr als 20 Gästeübernachtungen pro Einwohner, und damit mehr als doppelt so viele, wie Spanien! Österreich platziert sich dazwischen, mit einem Faktor um 15, Griechenland liegt ungefähr gleichauf mit Spanien. In Italien deuten rund sieben touristische Übernachtungen pro Einwohner (und damit genauso viele wie in Portugal) bereits auf eine geringere Relevanz des Fremdenverkehrs für die Wirtschaftsleistung hin, Frankreich muss sich noch hinter Irland und den Niederlanden einreihen. Im Osten Europas ist abgesehen vom Überflieger Kroatien allgemein eine schwächere Intensität zu beobachten, Tschechien und Estland erreichen mit rund fünf Übernachtungen pro Einwohner immerhin noch das Niveau Deutschlands.

Ungarn brachte es mit seinen knapp zehn Millionen Einwohnern und gut 230.000 Zimmern in gewerblichen Unterkunftsstätten zuletzt auf gut 35 Millionen Übernachtungen – ein Drittel davon entfällt auf die Sommersaison. Seit 2010 ist die Wertschöpfung des Gastgewerbes um die Hälfte gestiegen, der Anteil am Bruttoinlandsprodukt legte um ungefähr einen Prozentpunkt zu. Zusammen mit Multiplikatoreffekten wird dem Tourismus mittlerweile ein gutes Zehntel der ungarischen Wirtschaftsleistung zugeschrieben. Zahlenmäßig halten sich die Gäste aus dem In- und Ausland zwar weitgehend die Waage, die einreisenden Touristen weisen aber wenig überraschend bis heute eine deutlich höhere Kaufkraft auf. Das trifft erst recht für die Haupt­entsendeländer Deutschland und Österreich zu; mit den Ausländern realisiert die Tourismusbranche etwa 70 Prozent ihrer Einnahmen.

Strategie für höherwertige Angebote

Das internationale Reiseverbot in der Corona-Krise hat dabei insbesondere die Hauptstadt schwer getroffen; allein über den internationalen Flughafen „Ferenc Liszt“ trafen seit 2018 monatlich stabil mehr als eine Million Menschen in Budapest ein. (Im Gesamtjahr 2019 verzeichnete der größte Flughafen des Landes eine Rekordreisezahl von 16 Mio. Passagieren, für dieses Jahr sahen die Geschäftspläne sogar 17 Mio. Reisende vor, davon knapp 5 Mio. Reisende in der Hauptsaison von Juni bis August.) Betroffen waren zudem die Kurorte des Landes, deren Hotels sich auf Senioren aus Westeuropa spezialisiert haben, die charakteristisch zweiwöchige Aufenthalte mit Rundum-Versorgungspaketen buchen, um ihre Gesundheit im heilsamen ungarischen Thermalwasser wieder auf Vordermann zu bringen. Neben den Autoverleihfirmen sind es die Angebote der Heilbäder, die nahezu ausschließlich von den ausländischen Gästen leben. Diese Dominanz erreicht bei Hotels und Pensionen noch nahezu drei Viertel, in der Gastronomie knapp zwei Drittel.

Mehr als 40.000 ungarische Firmen haben sich auf kulturelle Dienstleistungen für Touristen spezialisiert, und auch die Zahl der im Unterkunftsgewerbe registrierten Firmen ging zuletzt schnurstracks auf 40.000 zu. Während diese beiden Tourismussegmente vor der Corona-Krise boomten, ist im Gastgewerbe seit Jahren eine rückläufige Tendenz zu verzeichnen. Jährlich machen rund eintausend Geschäfte zu, so dass sich der neuen Krise bereits weniger als 35.000 Firmen dieser Sparte stellen mussten. Die Orbán-Regierung setzt freilich weniger auf die Masse, als auf Qualität. Dass mehr und mehr Gaststättenbetriebe die Aufmerksamkeit internationaler Restaurantführer erwecken, hat vielleicht eher mit dem von Budapest inspirierten Umschwung hin zu einer höheren Gastrokultur zu tun. Dass marode Unterkunftsplätze vom Dorftourismus bis hin zur Hotellerie systematisch durch hochwertige, moderne Angebote abgelöst werden, ist hingegen einer überaus bewussten Tourismusstrategie zuzuschreiben.

August wird intensiv

Diese wurde im Sommer 2017 in das Kisfaludy-Programm gefasst, das staatliche Zuwendungen im Volumen von bald tausend Milliarden Forint bereithält, um Ungarn zu einer erstklassigen Tourismusdestination zu entwickeln. Allein 300 Mrd. Forint gibt der Staat, um die Qualität von landesweit 2.000 Hotels und Pensionen bis 2030 auf eine neue Stufe zu heben. Damit wird Ungarn außerhalb von Budapest weitgehend abgedeckt, mit anderen Worten können sich komplette Segmente des Fremdenverkehrs runderneuern. Allein für ihre Unterkünfte gaben ausländische Touristen im vergangenen Jahr in Ungarn mehr als 200 Mrd. Forint aus, überwiegend für Hotelzimmer. Da Hotels die mit Abstand höchsten Erlöse erzielen, liegen die Absichten der ungarischen Wirtschaftspolitik mit dieser Förderung klar auf der Hand. Gleichzeitig sollen in diesem Hochpreissegment attraktive Alternativen zu Budapest geboten werden, will man den Ausländern Ungarn in seiner ganzen Breite schmackhaft machen.

Gerade auch der Balaton soll das neue Anspruchsniveau widerspiegeln. (Foto: BZT / Jan Mainka)

Auch wenn die Grenzen mittlerweile wieder geöffnet sind, fallen alle Festivals bis Mitte August aus und wird der im Termin vorverlegte Große Preis von Ungarn in der Formel-1 im Juli ohne Zuschauer stattfinden. Im Moment konzentrieren sich die Tourismus-Verantwortlichen auf ein außergewöhnliches Spektakel rund um den Nationalfeiertag des 20. August, der in diesem Jahr auf einen Donnerstag fällt und somit dank des Brückentages am Freitag ein viertägiges Wochenende hergibt. Mehrere Festivalausrichter haben flexibel auf die besondere Situation reagiert; nun kommt es am letzten August-Wochenende zu einer Häufung verschiedener Großveranstaltungen, die sich in normalen Jahren eigentlich „aus dem Weg gehen“. Weil praktisch kein anderer Termin mehr blieb, finden also das EFOTT am Velence-See, „Fishing on Orfű“ im Landessüden, das „Kolorádó“ bei Budapest, die Jugendtage von Szeged (SZIN) und das Festival der Straßenmusik in Veszprém allesamt um den 26. bis 30. August statt.

Staat als Ideengeber

Dass dieses Tourismusjahr weitgehend ins Wasser fällt, kann manch ehrgeiziges Projekt an den Abgrund führen. So schaffte die staatliche Schifffahrtsgesellschaft MAHART seit dem vorigen Jahr insgesamt 20 Yachten vom Typ Nicols Estivale aus Frankreich an, die als Sommerunterkünfte auf dem Wasser ein neuartiges Urlaubserlebnis auf den ost­ungarischen Flüssen Theiß und Bodrog beziehungsweise auf dem Theiß-See versprechen. Allein in dieses Projekt flossen mehr als 4,5 Mrd. Forint (gut 13 Mio. Euro) an staatlichen Zuschüssen. Da die verschiedenen Schiffstypen für 4-10 Personen in der Hauptsaison ausschließlich im Wochenturnus für 3.-4.000 Euro erreichbar sind (zuzüglich einer Kaution von 1.500-2.000 Euro), richtet sich das in den Geschäftsplänen ohne Corona kalkulierte Angebot weniger an Ungarn, als an die betuchteren Ausländer.

Ende Mai wurde die Anlegestelle Tokaj offiziell zum Saisonstart übergeben, der zweite „Heimathafen“ für die Boote in Kisköre am Theiß-See wird wegen der Corona-Krise erst im September fertiggestellt. Das Virus hat aber nicht nur den Baufortschritt verschleppt, es hat auch nahezu sämtliche Vorbuchungen ausländischer Gäste für diesen Sommer ausradiert. In der prekären Lage werden die Boote nun den Einheimischen sogar für Tagesausflüge feilgeboten – die MAHART Zrt. steuert mit dem Projekt geradewegs ins Fiasko.

Während die staatliche Tourismus­agentur MTÜ gerne betont, die Förderprogramme zur Entwicklung des Niveaus der Fremdenverkehrsbranche seien auf eine langfristige Nachhaltigkeit ausgerichtet, zweifeln Wirtschaftsexperten den Sinn solcher Engagements wie mit den Sommerbooten auf dem Theiß-See an. Ihre simple Argumentation lautet: Wenn Unternehmer aus der Region hier ein Geschäftsmodell gesehen hätten, das der Markt tragen kann, dann hätten sie die Boote längst selbst angeschafft und entsprechende Angebote für die Touristen entwickelt. Dass der Staat „auf die Idee kommen“ musste, verspricht nicht viel Gutes.

Ankurbeln um jeden Preis

Die MTÜ zeigt sich ohnehin sehr großzügig, wenn es um Milliardenbeträge geht, mit denen der Tourismus um buchstäblich jeden Preis angekurbelt werden soll. Inmitten der Corona-Krise wurde das besagte Kisfaludy-Programm um weitere 150 Mrd. Forint aufgestockt. Allein für die Modernisierung und den Bau größerer Hotels im ländlichen Raum werden 85 Mrd. Forint zugeschossen – jeweils die Hälfte der Projektkosten. Drei Dutzend auserwählte Hotels sollen demzufolge um 1.500 Zimmer erweitert werden, während parallel 4.200 vorhandene Zimmer im Standard angehoben werden. Damit schießt der Staat für jedes einzelne Hotelzimmer im Rahmen dieser Ausschreibung – ob neu erbaut oder runderneuert – durchschnittlich 15 Mio. Forint zu. Daneben erhalten die Betreiber kleiner Pensionen insgesamt 60 Mrd. Forint, mit denen sie 55.000 Zimmer modernisieren sollen – also gut 1 Mio. Forint pro Zimmer.

Was die Agentur nicht gern an die große Glocke hängt, aber dieser Tage im Parlament zur Sprache kam: Von den oben genannten 85 Mrd. Forint für ländliche Hotels erhält allein 17,7 Mrd. Forint die Hunguest Hotels-Kette von Orbán-Freund Lőrinc Mészáros, die mit 27 Mrd. Forint Umsatz im Vorjahr 3 Mrd. Forint Gewinn machte. Die börsennotierte Opus Global Nyrt. als Trägerholding der Hotelkette hatte noch im April angekündigt, mehr als die Hälfte der Mitarbeiter zu entlassen. Gerechtfertigt wurde der massive Stellenabbau mit der Corona-Krise, die das Management veranlasste, ohnehin für Jahresende geplante Modernisierungsmaßnahmen in einem guten Dutzend Hotels der Kette vorzuverlegen. Die Baumaßnahmen könnten bis zu zwei Jahre andauern; anschließend würden die Viersternehotels erneut Fachkräfte rekrutieren.

Für Aufsehen sorgte auch der Fall einer neu gegründeten Hotelfirma, die aus dem Stand 8 Mrd. Forint an staatlichen Geldern für ihre vorläufig nur auf dem Reißbrett existierenden Projekte erhielt. Der junge „Existenzgründer“ hatte das dicke As im Ärmel, mit Bürgschaften eines privaten Kapitalfonds anzutreten, hinter dem die Duna Aszfalt-Holding steht. Als Tiefbauspezialist wuchs Duna Aszfalt zu einem Giganten innerhalb der ungarischen Unternehmenslandschaft heran, Eigentümer László Szíjj ist nicht nur mit Lőrinc Mészáros befreundet, er gehört genau wie jener zu den reichsten Männern des Landes. Die Holding expandiert seit geraumer Zeit im Hotelgeschäft und sah nach Übernahmen mit Renovierungsbedarf die Zeit gekommen, eigene Projekte aufzulegen. Diese Geschäftsidee fiel zufällig mit einer neuen Ausschreibung der Tourismusagentur zusammen, die beinahe die Hälfte der Investitionskosten den Steuerzahlern aufbürdet. Wegen der enormen Nachfrage musste die MTÜ die Ausschreibung überraschend abschließen, denn der Finanzierungsrahmen war im Handumdrehen erschöpft. Während linksliberale Medien die Milliarden für eine noch in den Startlöchern befindliche Firma monierten, beklagte deren Chef, niemanden beschäftige die Frage, woher er die verbleibenden 12 Mrd. Forint für die Umsetzung seiner großartigen Zukunftspläne beschaffen wird.

„Balaton den Menschen entrissen“

Ähnlich zwiespältig ist die Rolle der staatlichen Tourismusagentur bei der Entwicklung des größten Badesees in Mitteleuropa. Erst im vergangenen Jahr hatte die MTÜ die Mehrheit an der Balaton-Schifffahrtsgesellschaft Bahart Zrt. erworben, nachdem die zwei Dutzend Kommunen mit Eigentumsanteilen nicht die Mittel für eine dringend notwendige Kapitalerhöhung aufbringen konnten. Das Geld wurde unter anderem gebraucht, um die Modernisierung der Hafenanlagen und der Balaton-Flotte voranzubringen. Der Staat diktierte die Auflagen und ergriff schließlich die Initiative. Den zu Juniorpartnern degradierten Kommunen wurde ein Re­strukturierungsplan vorgelegt, der den Verkauf von Hotels und Campingplätzen vorsieht, ältere Schiffe ausmustert und Fährverbindungen über den See aus Kostengründen einstellt, vor allem aber die Bewirtschaftung der Segelhäfen und nicht zuletzt vier komplette Hafenanlagen in private Hand geben will.

Kinder im Erlebnispark Zalaszabar: Die Ungarn sollen ihre eigene Heimat entdecken. (Foto: MTI / György Varga)

Wie der Verband der Städte und Gemeinden am Balaton dazu anmerkte, schreibt die Bahart regelmäßig Gewinne. Das gelinge, obgleich man in der beliebtesten Urlaubsregion der Ungarn natürlich nicht nur das geschäftliche, sondern immer auch das öffentliche Interesse im Auge behält. Die sich in der politischen Kommunikation als radikaler Gegenpol zum Fidesz verstehende DK von Ex-Ministerpräsident Ferenc Gyurcsány protestierte gegen die Pläne der MTÜ mit den Worten, „der Balaton gehört nicht nur denen, die den Ungarn das Gewässer entrissen haben, um auf Deck ihrer Yachten Cocktailpartys zu feiern“.

Tatsächlich heben die umfassenden Projekte der Geschäftskreise um Lőrinc Mészáros das Dienstleistungsniveau rund um den Plattensee auf eine nie erlebte Stufe. Die Opus-Holding steht ebenso wie „befreundete“ andere Unternehmensgruppen hinter den luxuriösesten Entwicklungsprojekten von Keszthely bis Balatonfüred und von Fonyód bis Siófok.  Selbst Balatontourist als Betreiber der Campingplätze gehört zum Konglomerat, was nicht unabhängig von dem Trend zu betrachten ist, dass immer mehr Bezahlstrände den bislang freien Zugang zum Badesee versperren. Anderswo entstehen unmittelbar am Wasser Luxus-Appartements, für die der Investor auch mal den Schilfgürtel wegbaggern lässt.

Nichts dem Zufall überlassen

Am 13. April, inmitten des „Shutdowns“ der Corona-Krise, verkündete Antal Rogán die Zielstellung der Orbán-Regierung, Ungarn bis 2030 zur führenden Tourismusdestination Mitteleuropas zu machen. „Dafür stellen wir alle verfügbaren Haushalts- und EU-Fördermittel bereit“, erklärte der das Kabinettbüro des Ministerpräsidenten leitende Minister bei der Übergabe eines Erlebnisparks in Zalaszabar. Rogán, der nicht nur für das PR der Regierung verantwortlich zeichnet, sondern unter anderem auch die Geschicke der Tourismus­agentur lenkt, sprach von 828 Mrd. Forint (2,4 Mrd. Euro), die der Staat in diesem Jahrzehnt für touristische Entwicklungsprojekte außerhalb der Hauptstadt bereitstellen will. Es gehe über den Tourismus um die Stärkung der Volkswirtschaft, aber nicht nur, damit immer mehr Ausländer nach Ungarn kommen, sondern „damit wir unsere eigene Heimat entdecken“, fügte der Minister hinzu. Koordiniert von der Tourismusagentur sollen parallel Unterkunftsplätze, Gaststätten, Attraktionen wie Abenteuerparks, die Kur- und Thermalbäder sowie die touristische Infrastruktur modernisiert werden. All das wird nicht dem Markt überlassen, der Staat präsentiert sich als treibende Kraft.

Ein Gedanke zu “Am Geld soll es nicht scheitern

  1. Ich habe den Eindruck, dass Ungarn in relativ kurzer Zeit wieder auf festerem Grund steht. Und der Tourismus? Budapest ist so oder so eine der schönsten Großstädte der Welt, und darum wird es da bald wieder boomen. Das Preisleistungsverhältnis ist spitze. Aber ohne Touristen aus Asien wird es schwierig. Die vielen restaurativen Maßnahmen und Modernisierungen sind erstklassig. Im kommenden Jahr gibt es einige architektonische Paukenschläge. Das spricht sich herum. Der arme ländliche Osten ist das Problem.

    Da Ungarn nicht so abhängig vom Tourismus ist wie beispielsweise Kroatien oder Spanien und die klassische Industrieproduktion hier zuhause ist, könnte es auf Grund günstiger Bedingungen wichtiger Partner für die ganze Welt werden, während die BRD unter den Lasten der Bürokratie und Abgaben zu versinken droht. Und die Brüsseler pfeifen erst mal auf dem letzten Loch. Die Visegrád-Staaten sind die Kraftquelle Europas.

    Wieder ein hervorragender Artikel von Rainer Ackermann. Man fragt sich, woher bekommt er die Fakten, Daten und Geschichten dahinter.

    0
    0

Schreibe einen Kommentar

Weitere Artikel