Nationalbank
Straffe Geldpolitik weiterhin nötig
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Dies erklärte der Währungsrat der Ungarischen Nationalbank (MNB) am Dienstag nach seinem ersten Zinsbeschluss in diesem Jahr. Dabei wurde der Leitzins auf dem seit September letzten Jahres geltenden Niveau von 13,0% belassen.
Diese Entscheidung entsprach den Erwartungen der Analysten. Das vorrangige Ziel laute, Preisstabilität zu erreichen und zu gewährleisten, hieß es von Seiten der MNB.
Inflationswende in Sicht?
Die Beibehaltung straffer monetärer Bedingungen und die derzeitigen Zinskonditionen seien nach wie vor notwendig, solange es keine positive Trendwende in der Risikowahrnehmung gebe, betonte im Anschluss auch MNB-Vize Barnabás Virág. Seiner Auffassung nach reife eine Inflationswende heran; dies könnte bis zum Frühjahr auch auf bei Lebensmitteln geschehen. Die Inflation dürfte im Januar noch in geringerem Maße ansteigen, weil sich die Abschaffung der Preisdeckelung für Kraftstoffe bemerkbar machen wird. In den kommenden Monaten werden sich jedoch auch in Ungarn zunehmend desinflationäre Effekte durchsetzen.
Mindestreservesatz wird angehoben
Virág betonte, dass der Zinssatz für Tageseinlagen unverändert bei 18% bleibt und die MNB die Tender weiterhin täglich durchführen wird. Zudem wird die MNB den Mindestreservesatz Anfang April von 5% auf 10% anheben, und ab Anfang Februar wöchentliche Auktionen von Diskontanleihen durchführen.
Der Vizepräsident räumte ein, dass es neben Fortschritten in mehreren Bereichen noch einige Fragezeichen gebe. „Das Schreckgespenst einer europäischen Energiekrise hat sich mit dem Preisverfall sicherlich verringert, und die Stimmung der Anleger entsprechend verbessert. Das Ende des Krieges ist jedoch nicht in Sicht, und die großen Zentralbanken halten an der Straffung fest.“ Im Inland erwartet die MNB eine tendenzielle Verbesserung der Leistungsbilanz. Was die EU-Mittel betrifft, so sei die Einigung vom Dezember ein positives Zeichen.
Zur Entwicklung des BIP sagte Virág, dass für dieses Jahr insgesamt ein leichter Anstieg zu erwarten sei, auch dank steigender Exporte (z. B. Batterieproduktion). Das Wirtschaftswachstum hat sich verlangsamt, das BIP ist in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen zurückgegangen, aber das gesamte Jahr werde im positiven Bereich abgeschlossen.
Der Forint erstarkte mit der Entscheidung des Währungsrates von 397 Forint zum Euro bis auf 390 Forint.