VOSZ-Index
Stimmung ist erstaunlich gut
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Das ergab eine Erhebung des 35-jährigen Arbeitgeberverbandes VOSZ, der mit dem Gleichgewichtsinstitut (ESI) ein neues Stimmungsbarometer auf den Weg brachte. Als größte Probleme definierten die 400 befragten KMU die Inflation, die hohen Energiepreise und die fehlende Berechenbarkeit. Der künftig vierteljährlich publizierte VOSZ-Stimmungsindex stand im I. Quartal bei 61 Punkten und vermittelt somit ein positives Bild. Die Sorgen der Unternehmer werden aber auch abgebildet, die natürlich unter der noch im April bei 24% stehenden Inflation leiden. Das gilt auch dann, wenn nahezu zwei Drittel die Inflation in ihre Preise einbauen (wollen).
Real vierthöchste Energiepreise
Das ESI betonte zudem einen Umstand, der hierzulande seltener kommuniziert wird: Kaufkraftbereinigt zahlen die ungarischen Firmen nämlich die vierthöchsten Energiepreise in der EU! Beim Gas liegen ihre Preise nur leicht über dem EU-Durchschnitt und niedriger als jene, die durch Firmen in Rumänien, Polen und Bulgarien bezahlt werden müssen. Für Strom zahlen ungarische Firmen rund 30% mehr, als im EU-Durchschnitt, nur Rumänen, Bulgaren, Griechen, Slowaken und Italiener zahlen relativ noch mehr.
Zahlungsmoral ist in Ordnung
Allen (geopolitischen) Risiken zum Trotz sehen 62% der Befragten mit Zuversicht in die nahe Zukunft, 56% werden ihre Umsatzziele erreichen. Das könnte sich aus dem Ergebnis speisen, dass 55% keine Einbußen bei der Zahlungsmoral der Kunden feststellen. Nur 9% reagieren mit Entlassungen auf die Krise, was die Experten als Hinweis auf den weiterhin angespannten Arbeitsmarkt ansehen. Das Umfeld sehen derweil sechs von zehn Befragten kritisch, ein Drittel als ausgesprochen gefährlich an. Knapp 70% konnten geplante Investitionen im letzten Jahr realisieren, neue Projekte will aber nur noch jedes zweite Unternehmen verwirklichen.
„Die Firmen haben während der Corona-Pandemie gelernt, dass die Entlassung qualifizierter Arbeitskräfte größere Verluste generiert, als sich mit dieser Maßnahme einsparen lassen.“