Die MTI-Graphik zeigt die Entwicklung der Reallöhne im Nachwende-Ungarn (Vorjahr = 100).

Löhne

Statistik auf den Kopf gestellt

Die auf den Dezember vorgezogene Anhebung des Mindestlohns hat sich ausgewirkt: Die Reallöhne legten am Jahresende bereits zweistellig zu.

Laut Zentralamt für Statistik (KSH) nahmen die Löhne brutto wie netto 2023 um durchschnittlich 14,2% zu, der Reallohn übers ganze Jahr hinweg jedoch angesichts der mittleren Jahresinflation von 17,6% um 2,9% ab. Am Jahresende stellte sich die Lage aber bereits ganz anders dar: Der Medianlohn kratzte mit brutto 495.000 Forint an der magischen Schwelle einer halben Million, netto brachte der Standard-Arbeitnehmer knapp 345.000 Forint (ca. 900 Euro) monatlich nach Hause. Im Durchschnitt der Volkswirtschaft ermittelte das KSH für Vollzeitbeschäftigte sogar brutto 655.000 Forint, ohne die am Jahresende typischen Prämien und Sonderzahlungen aber nur 565.000 Forint. Bei einer auf 5,5% abstürzenden Inflationsrate ergab sich daraus jedoch ein satter Anstieg der Reallöhne um 10,3%.

Im Dezember zog sich die Lohnspanne von brutto 420.000 Forint im Gastgewerbe bis zu 1,25 Mio. Forint im Finanzsektor. Im öffentlichen Dienst wurden am Jahresende im Schnitt 580.000 Forint brutto (+17,5%) gezahlt, im Wettbewerbssektor 670.000 Forint (+15,6%), im Nonprofit-Segment bereits 725.000 Forint (+20,2%).

3 Antworten auf “Statistik auf den Kopf gestellt

  1. Herr Ackermann, ich bezog mich damit auf die Meldungen in den Medien. Da wird das ja immer so dargestellt. Ich weiss sehr wohl, dass die Reallöhne nicht gestiegen sind. Wie sie wissen führe ich ein Unternehemn. Und schon bei den Lohnabschlüssen jetzt wieder im März habe ich Bauchschmerzen.

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