Einzelhandel
Stagnation im Juni
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Das Lebensmittelsegment wies im Jahresvergleich den bereinigten Daten nach einen Rückgang um 1,5%, der Kraftstoffeinzelhandel um 10,9% aus. Das Non-Food-Segment legte demgegenüber um 4,9% zu. Innerhalb des Non-Food-Segments legten die technischen Artikel um 15%, Bücher und Rechentechnik um 9,6% sowie Möbel um 4,2% zu. Derweil schrumpfte das Verkaufsvolumen von Medikamenten und medizinischen Heilprodukten um 4,9%, von Bekleidung und Schuhen um 14% bzw. bei Gebrauchtwaren um 27%. Der am Einzelhandelsvolumen mit einem Anteil von 7,3% vertretene Versand- und Onlinehandel legte um 30% zu. Die Einzelhandelsdaten beinhalten nicht das um 7,7% rückläufige Verkaufsvolumen der Autosalons.
Der gesamte Einzelhandel setzte zu laufenden Preisen im Juni 1.048 Mrd. Forint um, 46% davon entfielen auf den Lebensmittelhandel, 40% auf das Non-Food-Segment und 14% auf Kraftstoffe. Im Juni hatten die Läden bereits ohne Corona-Einschränkungen geöffnet. Nach Abflauen der Pandemie ging der Umsatz der Versandwarenhäuser wieder zurück.
Die Analysten rechnen bis Ende 2020/ Anfang 2021 mit einer allmählichen Wiederherstellung des Einzelhandelsvolumens auf Vor-Corona-Niveau. Für dieses Jahr prognostizieren sie einen Anstieg um 1,2-1,5%, für das kommende Jahr um 6%. Gleichwohl machen sie darauf aufmerksam, dass infolge des auslaufenden Kurzarbeitergelds ab Herbst die zur Verfügung stehenden Einkommen schrumpfen werden. Dániel Molnár, Wirtschaftsforscher von Századvég, zufolge könnten eine eventuelle zweite Corona-Welle bzw. ungünstige Prozesse am Arbeitsmarkt die Kauflaune eintrüben. Den leichten Rückgang im Lebensmittelhandel im Juni führte er auf die früheren Hamsterkäufe bzw. die dynamisch steigenden Preise, bei den Kraftstoffen auf Homeoffice und damit weniger Autofahrten sowie weniger Reisen zurück. Beim steigenden Juni-Umsatz im Non-Food-Segment könnten aufgeschobene Käufe eine Rolle gespielt haben.