Baustoffhandel
Sinkende Preise prognostiziert
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Da die früheren Engpässe im Einkauf nunmehr überwunden sind, könnten nun energietechnische Wohnungssanierungen in Angriff genommen werden, verlautete auf einer Presskonferenz des Verbandes der Bauunternehmer (ÉVOSZ) in Budapest.
Die Baustoffhandelssektion des Verbandes hat die Lagebeurteilung von 150 Baustoffhändlern und deren Erwartungen für das II. Halbjahr zusammengefasst. Wie Sektionsleiter Attila Juhász informierte, konnten im letzten Jahr 71% der Befragten ihren Umsatz steigern, in diesem Jahr erwarten jedoch 92% einen Rückgang. 2023 wurden bislang um 34% weniger Waren verkauft, als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, und 86% der Baustoffhändler befürchten eine verschlechterte Rentabilität.
Das größte Problem sei der Mangel an Aufträgen, erklärten 83% der Befragten. Juhász wies darauf hin, dass die Baustoffhändler ihre Kapazitäten aufgestockt und verschiedene logistische Hilfsmittel bestellt hätten, die jetzt wegen des Abschwungs nicht benötigt würden. Seiner Ansicht nach lohne es sich jetzt, mit dem Bauen und Renovieren zu beginnen, da die Preise fallen. Als Beispiel nannte er den Preisverfall für Stahlbeton um 35% und für Holz um 20%.
Die Umfrage zeige jedoch, dass die Unternehmen aufgrund des Umsatzrückgangs mit steigenden Kosten rechnen. Um die Verluste zu verringern, bereiten 71% der Einzelhändler energiesparende Maßnahmen und Entwicklungen vor, während sie andererseits den Ausweg in der Erweiterung ihrer Produkt- und Dienstleistungspalette, der Digitalisierung und dem Ausbau des Online-Verkaufs sehen. Ein Drittel der Baustoffhändler signalisierte bereits Personalabbau. Lediglich 8% von ihnen wollen neue Mitarbeiter einstellen. In der Branche sind derzeit ca. 30.000 Personen beschäftigt. Bei den Baustoffherstellern erfolgte bereits ein Personalabbau von 20-25%, die Entscheidungen für erste Werksschließungen seien gefallen. Mit weiteren sei im II. Halbjahr zu rechnen.
ÉVOSZ-Präsident László Koji verwies darauf, dass der Auftragsbestand des Baugewerbes in diesem Jahr um 29% niedriger als ein Jahr zuvor sei.