Außenhandel
Sieben Milliarden „abgearbeitet“
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Das Zentralamt für Statistik (KSH) hat die Zahlen für den Monat Juni nochmals um knapp 100 Mio. Euro nach oben korrigiert. Demnach summierten sich die Exporte auf 13,6 Mrd. Euro (+13%), die Importe fielen um 4% auf 12,0 Mrd. Euro zurück. Damit hat sich der Handelssaldo in diesem einzigen Monat gegenüber dem Vorjahr um glatte zwei Milliarden Euro verbessert! Die Exportleistungen nahmen bei Pkw um ein Viertel, bei Batterien und Elektromotoren um ein Fünftel und bei Energietechnik um ein Sechstel zu.
Höhere Forint-Preise im Export
Im gesamten I. Halbjahr summierten sich die Ausfuhren auf 77,5 Mrd. Euro (+11,5%), die Einfuhren auf 73,1 Mrd. Euro (+1,5%). Der Überschuss von nahezu 4,4 Mrd. Euro widerspiegelt eine um 7,1 Mrd. Euro aufgebesserte Position im Außenhandel. Dabei ist das Exportvolumen nur noch um 6,5% gestiegen, die Dynamik ist also keinesfalls umwerfend. Auf der Importseite ist aber aktuell kaum mehr als Stagnation zu erleben. Während der Forint im Laufe der ersten sechs Monate im Durchschnitt schwächer als im Vorjahreszeitraum notierte (-1,5% zum Euro, -2,5% zum US-Dollar), nahmen die Forint-Preise im Import nur um 3%, auf der Exportseite aber um nahezu 7% zu. In der einheimischen Währung ergeben sich somit für das I. Halbjahr Gesamtexporte von 29.565 Mrd. Forint (+13,5%), Gesamtimporte von 27.965 Mrd. Forint (+3,5%) und ein positiver Saldo in Höhe von 1.600 Mrd. Forint.
Dynamischer als das Gesamtbild entwickelt sich der Handel mit Dienstleistungen. Ungarn erzielte im I. Halbjahr vor allem mit Lohnarbeit, Transportleistungen und Tourismus Gesamterlöse in Höhe von 15,1 Mrd. Euro, bei importierten Leistungen im Wert von 10,0 Mrd. Euro. Hier hat sich der Saldo gegenüber dem Vorjahr um 1 Mrd. Euro auf nunmehr 5,1 Mrd. Euro verbessert. Die wichtigsten Dienstleistungspartner sind Deutschland (wo auch der größte Überschuss zusammenkommt), die USA und Österreich.
2022 mehr als 9 Mrd. Euro Defizit
Das KSH hat unterdessen eine Revision der Außenhandelszahlen für 2022 vorgenommen. Im vergangenen Jahr standen Gesamtausfuhren von 142,5 Mrd. Euro (55.750 Mrd. Forint) Gesamteinfuhren von 151,7 Mrd. Euro (59.350 Mrd. Forint) gegenüber. Das Defizit erreichte gerundet 9,1 Mrd. Euro (3.600 Mrd. Forint). Im Vergleich zur zweiten Schätzung von Anfang März stieg die Exportleistung um 350 Mio. Euro (140 Mrd. Forint), die Importleistung aber sogar um 890 Mio. Euro (355 Mrd. Forint), was den ohnehin schwer negativen Saldo um eine weitere halbe Milliarde Euro zusätzlich nach unten zog.