Wohnungsbau
Rückläufige Übergaben
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Wie das Statistische Zentralamt (KSH) am Dienstag informierte, wurden in Budapest mit lediglich 843 Einheiten um 7,4% weniger Wohnungen gebaut. In den Komitatsstädten schrumpfte die Zahl der übergebenen Wohnungen gar um 33%. Demgegenüber legten kleinere Städte um 29% und Gemeinden um 2,5% zu.
Wieder mehr Baugenehmigungen
Gleichzeitig stieg die Zahl der erteilten Baugenehmigungen um 25%, vor allem in Budapest, wo sich die Zahl der Baugenehmigungen aufgrund von Gesetzesänderungen fast verdreifacht hat.
In Budapest wurden insgesamt 2.674 Baugenehmigungen erteilt – 2,9-mal mehr als ein Jahr zuvor. Drei Viertel der genehmigten Wohnungsbauten in der Hauptstadt werden in vier Stadtbezirken umgesetzt. Allein im 11. Stadtbezirk wurden fast 1.000 Genehmigungen erteilt, gefolgt vom 10., 13. und 21. Bezirk mit weiteren 1.000 Wohnungen. Abgesehen von der Hauptstadt ging die Zahl der Baugenehmigungen im Vergleich zum I. Quartal 2024 zurück: in Komitatsstädten um 17%, in anderen Städten um 25% und in den Gemeinden um 6,5%.
Geschrumpfte Nachfrage im April
Nach dem gestiegenen Interesse der vergangenen Monate war der Markt für zum Verkauf stehende Wohnimmobilien im April von einem deutlichen Nachfragerückgang geprägt.
Wie das Fachportal ingatlan.com informierte, schrumpfte die Nachfrage um Kalendertage bereinigt im Jahresvergleich um 14%, gegenüber dem März gar um 17%. Die Abschwächung der Nachfrage im April erklärt sich vor allem durch den Rückgang der Käufe zu Anlagezwecken. Die Mehrheit der spekulativen Käufe erfolgte bereits zu Jahresbeginn. Nun folgte eine natürliche Korrektur des Marktes.
Empfehlungen von ÉVOSZ
Um den Rückgang des Wohnungsbaus zu stoppen und die Wohnungskrise zu bewältigen, hat der Verband der Bauunternehmer (ÉVOSZ) ein umfassendes Empfehlungspaket vorbereitet. Dieses beinhaltet u. a., die Mehrwertsteuer von 5% auf neu gebaute Immobilien bis 2030 beizubehalten, die Wiederbelebung des Grünen Wohnungsbauprogramms der Ungarischen Nationalbank (MNB) und die Einführung eines neuen Plattenbau-Programms.
ÉVOSZ-Vorsitzender László Koji zufolge spüre die Baubranche zwar bereits „eine gewisse Bewegung vom Tiefpunkt weg“, dennoch seien staatliche Anreize und berechenbare Rahmenbedingungen für einen nachhaltigen Anstieg im Wohnungsbau weiterhin unerlässlich.
