Kanzleramtsminister Gergely Gulyás konnte ein Ende der Sondersteuern frühestens für 2025 versprechen. Fotos: DUIHK/ Csaba Pelsőczy

DUIHK

Respektvoller Dialog gewünscht

András Sávos wurde auf der Mitgliederversammlung der DUIHK vor dem Wochenende für eine weitere Amtszeit als Präsident bestätigt. Es handelte sich bereits um die 30. Mitgliederversammlung seit der Gründung der Kammer 1993.

Geschäftsführerin Babara Zollmann informierte, dass die Deutsch-Ungarische Industrie- und Handelskammer (DUIHK) am Jahresende 925 Mitglieder zählte. Vizepräsident Achim Weinstock ging noch einmal auf die unlängst veröffentlichte Konjunkturumfrage der Kammer ein. Dabei hob er den positiven Saldo der Beschäftigungs- und Investitionsabsichten hervor, als einen Hinweis darauf, dass die Konjunkturschwäche als vorübergehend angesehen wird. Bei der schlechter als in früheren Jahren bewerteten Standortqualität sprach er konkret den Zugang zu Fördermitteln, die Berechenbarkeit der Wirtschaftspolitik und das Thema Rechtssicherheit an.

Vizepräsident Weinstock: „Wir kennen die Problemfelder.“

„Die DUIHK erhält viele positive Rückmeldungen zu den Investitionsbedingungen, kennt aber ebenso die Problemfelder für einige Unternehmenssektoren“, führte Weinstock aus. Man befinde sich dazu „im aktiven Gespräch“ mit der Regierung. Er bezeichnete die DUIHK als Partner für Wirtschaft und Regierung, der „immer objektiv, gestützt auf Daten und Fakten und respektvoll die Interessen der Mitgliedsunternehmen vertritt“. Man unterstütze „alle möglichen Dialoge und Diskussionen zwischen Deutschland und Ungarn“. Natürlich gebe es unterschiedliche Meinungen über die Welt, „aber wir können uns nicht mehr den Luxus leisten, die wirklichen Diskussionen zu meiden“, erklärte der Kammer-Vizepräsident.

Kammer-Vizepräsident Achim Weinstock warnte vor dem Luxus, die wirklichen Diskussionen zu meiden.

Gulyás: „Die Deutschen können auf uns zählen.“

Ansprechpartner von Seiten der Regierung vor Ort war Kanzleramtsminister Gergely Gulyás. Er stellte zunächst klar, dass Deutschland weiterhin „unbestritten Ungarns wichtigster Partner“ sei. „So wie wir auf die Deutschen zählen, können auch die Deutschen, die deutsche Wirtschaft auf uns zählen.“ Hinsichtlich zusätzlicher Belastungen für Unternehmen u. a. durch Sondersteuern erklärte der Minister, diese Maßnahmen würden „voraussichtlich nach 2024 zurückgenommen, wenn die derzeitigen Schwierigkeiten überwunden sind“.

Karl-Heinz Keth nun Ehrenmitglied

Beinahe drei Dutzend Unternehmen wurde bei der mittlerweile siebten Auflage das Prädikat „Verlässlicher Arbeitgeber“ 2023/24 verliehen. Darunter befinden sich die Andrássy-Universität, die ALDI Magyarország Bt., die BASF Hungária Kft., die Lidl Magyarország Bt., die Linde Gáz Magyarország Zrt. und die Praktiker Kft. Die Bekanntgabe fand auf der Mitgliederversammlung statt. Eine Jury bewertete von den Unternehmen eingereichte Bewerbungen; im Falle einer positiven Beurteilung kann ein Unternehmen das Prädikat „Verlässlicher Arbeitgeber“ zwei Jahre lang tragen.

Auf der Mitgliederversammlung wurde der langjährige Vorstand und erste Aufsichtsratsvorsitzende der Kammer, Karl-Heinz Keth, zum Ehrenmitglied der DUIHK gewählt. Keth hatte die ungarische Tochtergesellschaft der Praktiker-Baumarktkette mit einem MBO vor dem Aus bewahrt und war bis zu seinem Ruhestand als Geschäftsführer der Praktiker Kft. aktiv. Neben der Wiederwahl des Kammerpräsidenten András Sávos wurden sieben Topmanager in ihren Positionen im Vorstand der DUIHK bestätigt. Drei Geschäftsführer wurden neu in das Leitungsgremium gewählt, darunter Marc de Bastos Eckstein von der thyssenkrupp Components Technology Hungary Kft.

Insgesamt 33 Unternehmen und Organisationen erhielten das Prädikat „Verlässlicher Arbeitgeber“ 2023/24.

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