Zinsen und Forint
Reicht die Entschlossenheit?
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Das sagte der Vizepräsident der Ungarischen Nationalbank (MNB), Barnabás Virág, auf einer Konferenz am Freitagnachmittag in Warschau. Die MNB reagiere damit auf das global steigende Zinsniveau.
Weil das Tempo der Zinserhöhungen in Ungarn jedoch gerade erst von 100 auf 50 Basispunkte halbiert wurde, steht der Forint wieder heftig unter Druck. Am Markt wird mittlerweile ein Leitzins um 9% am Jahresende eingepreist; die MNB hielt in ihrer Kommunikation lange Zeit an einer Zinsspitze bei 7% fest und hat auch im Angesicht der real zweistelligen Inflation bislang nicht von einem Leitzins über 8% gesprochen. Ganz offenkundig soll vermieden werden, die Konjunktur über Gebühr abzuwürgen.
Ungeachtet der Forintschwäche ist das Lager jener Ungarn, die eine Währungsumstellung auf den Euro wünschen, nicht weiter gestiegen. Die EU-Kommission ermittelte Ende April identisch mit dem Vorjahreswert eine Zustimmung von 69%. Das ist der zweithöchste Wert im Kreis der noch nicht zur Eurozone gehörenden EU-Länder nach Rumänien (77%). Tatsächlich bewegte sich der Forint zum Zeitpunkt der Erhebung zwischen 370 und 380 zum Euro, woraus Anfang Juni 390-400 HUF/EUR wurden.