Elektromobilität
Rahmen nicht ausgeschöpft
Seit dem 5. Februar 2024 können sich Firmen um Zuschüsse für den Kauf von e-Fahrzeugen bewerben. Nach einem Jahr wurde der Rahmenbetrag von 30 Mrd. Forint erst zu 22 Mrd. Forint ausgeschöpft. Ende März soll das Programm auslaufen, von dem sich das Energieministerium die Ablösung umweltverschmutzender Fahrzeugflotten im großen Stil versprach. Schließlich gehört das Verkehrswesen zu den größten Umweltsündern; 2023 konnte der Ausstoß an Schadstoffemissionen zum ersten Mal seit langen Jahren und gleich um 7% reduziert werden.
Zuschuss zu niedrig?
Das Angebot an die Firmen lautete, ihre Flotten (Pkw, Transporter und Kleinbusse) mit Zuschüssen von 2,8-4 Mio. Forint pro Fahrzeug auf den „sauberen“ Elektroantrieb umzustellen. Bei Flottenumstellungen schießt der Staat seit einem Jahr bis zu 64 Mio. Forint (gut 150.000 Euro) pro Firma auf die Anschaffung der e-Fahrzeuge zu. Offenbar verfängt diese Offerte nicht, denn 4.870 Antragsteller holten sich die Förderbeträge für die Anschaffung von insgesamt 5.725 Fahrzeugen mit Elektroantrieb. Das entspricht weniger als 1,2 Fahrzeugen pro Antragsteller, obendrein mit klarer Dominanz von Pkw, die mehr als drei Viertel aller geförderten Fahrzeuge ausmachen. BYD ist mit bald 1.400 abgesetzten Elektroautos der größte Nutznießer des Programms, gefolgt von Tesla, dessen Model Y 550 bislang Abnehmer fand.
Boom gegen EU-Trend
Ein zweites Programm zur Förderung der Elektromobilität soll für 28 Mrd. Forint weiße Flecken auf der Landkarte der e-Ladestationen beseitigen. Der ungarische Markt für Elektroautos ist 2024 um nahezu die Hälfte gewachsen, während die EU-27 einen Rückgang der Zulassungszahlen für Stromer um 6% hinnehmen mussten. Nach Angaben des europäischen Fachverbands ACEA sind hierzulande Hybrid-Pkw am gefragtesten, mit einem Marktanteil von 46% an den Neuwagen. Daneben halten sich die Verbrenner (42%), neben denen reine Elektroautos (BEV) mit 7% Marktanteil noch ein Exotendasein fristen.