Fleischtheke bei Spar – eine der zwanzig Produktkategorien, die wöchentlich andere Aktionen „erleben“ werden. Foto: Spar Magyarország

Einzelhandel

Rabatte als Pflichtübung

Vom 1. Juni an sollen die Lebensmittelhändler wöchentliche Aktionspreise verkünden. Das sieht ein gemeinsamer Entwurf des Wirtschafts- und des Agrarressorts vor, der nun zur öffentlichen Debatte freigegeben wurde.

In die staatlich verordnete Rabattschlacht werden alle Händler mit Umsatzerlösen ab 500 Mio. Forint im Jahr einbezogen. Selbst der Pakethandel sei nicht ausgenommen. Die Aktionen haben mit wöchentlicher Regelmäßigkeit stattzufinden, das Wirtschaftsministerium möchte den Händlern sogar vorschreiben, die jeweilige Aktion habe von Donnerstagmorgen 0 Uhr bis zum darauffolgenden Mittwochabend 24 Uhr zu gelten. In bewährter Weise müssen die Händler diese Aktionen bewerben.

Unter den 20 Produktkategorien finden sich praktisch alle gängigen Fleischsorten (Geflügel, Rind, Schwein), Milchprodukte, Brot und Backwaren, Teigwaren, Reis und Cerealien, frisches Obst und Gemüse, Fertiggerichte und Gewürze. Das Agrarministerium wird diese Kategorien noch genauer definieren. Die Aktion muss einen Rabatt von mindestens 10% auf den günstigsten Preis der letzten 30 Tage versprechen. Beinahe schon selbstverständlich haben die Händler die Aktionsware in ausreichender Menge bereitzustellen.

Und natürlich werden renitenten Händlern gleich wieder Bußgelder angedroht, mit einer Spanne von 500.000 Forint bis zu 3 Mio. Forint. Als Zielstellung wird der Kampf gegen die Inflation definiert; von dem verschärften Wettbewerb verspricht man sich das Ende überzogener Preisgestaltungen und von Spekulation.

6 Antworten auf “Rabatte als Pflichtübung

  1. Kontrollwut der Regierung, wie schon zu Sowjetzeiten.

    Die Handelsketten haben schon immer ihre Angebotsprospekte.
    Warum spielt sich dir Orban-Regierung nun als Macher und Kontrolleure auf?

    Die ganze Aktion dient doch wieder einmal nur dem eigenen Machterhalt.
    Ganz nach dem Motto: “Schaut! Wir tun etwas!”
    Verantwortung übernimmt Fidesz zwar nicht gerne, aber man insziniert sich gern als diejenigen, die etwas vorschreiben können – ganz egal, wie absurd dies auch ist.

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      1. So einen Quatsch kann man nur als blinden und verzweifelten Aktionismus bezeichnen.
        Fidesz tut ganz so, als hätte man nichts aus der Staatswirtschaft gelernt.

        Und dann jammert man bei Fidesz herum, ausländische Mächte würden Investoren für Ungarn verprellen.

        In Deutschland stellt die Politik auf Basis der sozialen Marktwirtschaft die Weichen. Die Unternehmen können sich darauf einstellen und müssen sich nicht in ihrem wirtschaftlichen Handeln gegängelt fühlen.

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        1. Vollkommen gelogen. In Deutschland wird mit Gängeleien und vor allem mit unbezahlbarer Energie den Unternehmen das wirtschaftliche Handeln zunehmend unmöglich gemacht, außerdem sind ja in Berlin Transportfahrten gewaltsam unterbunden. Kein Wunder, daß sie abwandern. Quatsch und blinder Aktionismus, das paßt auf die Ampelkoalition besser, aber nicht aus Verzweiflung, sondern aus US-Untertänigkeit und Zerstörungswut.

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          1. Oh ja – die unbezahlbarer Energie.

            BASF-Oberjammerer Brudermüller hat vor allem durch die Quasi-Enteignung der russischen Wintershall-Tochter für hohe Abschreibung gesorgt.
            Er hatte auch billiges Gas einkalkuliert, statt auf energieeffiziente Produktion zu setzen – was jetzt geschieht.
            Vor allem will Brudermüller BASF nach dem Russland-Investitionsfiasko gleich wieder ins nächste riskante Investment stürzen: China.

            Aber ganz furchtbar sollen natürlich die Energiepreise sein.

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          2. Wie auch immer. In Dänemark, wo ich oft längere Zeit verbringe, jeder Woche gibt es Sonderangebote. NETTO, Irma, Fakta und so weiter. Obst u d Gemüse kann man nahmittags oft, sehr oft für weniger, als die halbe Preis kaufen. Aktuell Erdbeer, Himbeer, Blaubeer.

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