Nationalbank
Protest des Bankenverbandes abgeschmettert
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Der MNB zufolge verfügen die Banken über ausreichend Rücklagen, zudem stehe die Drosselung der Inflation in nationalem Interesse, ohne die eine nachhaltige Kreditierung unvorstellbar sei. Die MNB betonte, dass neben den Bemühungen der Notenbank und der Regierung auch die Zusammenarbeit des Bankensystems und der Unternehmen erforderlich sei, um die Inflation zu bekämpfen.
Nach Angaben der Notenbank werden die Banken auch nach der am 1. April in Kraft tretenden Verdopplung der Mindestreserven auf 10% noch über Tausende Milliarden Forint an freier Liquidität verfügen, was einem Mehrfachen des Kreditbedarfs entspricht; der freie Kapitalpuffer des Sektors wird mehr als 1.500 Mrd. Forint betragen.
Es drohen noch mehr Verluste
Der Bankenverband beschwerte sich darüber, dass die Entscheidung der MNB, den Mindestreservesatz zu verdoppeln und den Banken auf ein Viertel dieses Betrags keine Zinsen mehr zu zahlen, dem Bankensektor Verluste von mehr als 100 Mrd. Forint jährlich beschere. Diese Entscheidung der MNB werde die Kreditvergabekapazität des Bankensektors an Haushalte und Unternehmen einschränken und den Sektor zusätzlich belasten. Dieser leidet bereits unter den Verlusten durch die Übergewinnsteuer, den Zinsstopp für Hypotheken von Haushalten und für KMU sowie das Kreditmoratorium für die Landwirtschaft.
Kreditgeschäft ausgebremst
MNB-Hauptabteilungsleiter Bálint Dancsik sagte auf einer Online-Pressekonferenz, dass das zunehmend unsichere wirtschaftliche Umfeld zu einer Verlangsamung der Kreditvergabe in Ungarn und der Region geführt hat, wobei sowohl auf der Angebots- als auch auf der Nachfrageseite eine erhöhte Vorsicht zu verzeichnen ist. Der Bestand an Unternehmenskrediten der Kreditinstitute erhöhte sich 2022 insgesamt um knapp 14%, d. h. um 1.430 Mrd. Forint, was jedoch einen realen Rückgang bedeutet.
Im IV. Quartal entfiel der größte Teil des Wachstums auf Fremdwährungskredite, nachdem die Forint-Kredite um 90 Mrd. Forint und die Fremdwährungskredite um 220 Mrd. Forint zunahmen. Die Kreditvergabe an KMU ging besonders stark zurück, was auch durch das Auslaufen von Förderprogrammen beeinflusst wurde. Der durchschnittliche Zinssatz für neue Forint-Kleinkredite kletterte im IV. Quartal auf 15,5%, was einem Anstieg von 160 Basispunkten gegenüber September entspricht.
