Tourismus
Opfer der Energierechnung
Unter 1,55 Mio. Gästen registrierte das Zentralamt für Statistik (KSH) 680.000 Ausländer, die beinahe 1,85 Mio. Übernachtungen buchten. Nach dem Ende der Sommer- und Badesaison konzentriert sich der Tourismus wieder auf die Hotels (mit 75-80% aller Buchungen) sowie die touristische Großregion Budapest-Donauknie. Die Gesamterlöse der Tourismusbranche beliefen sich über die beiden Monate hinweg auf 77 Mrd. Forint, 25-35% mehr, als im Vorjahr zur gleichen Zeit. Darunter konnten die einheimischen Gäste knapp 4,5 Mrd. Forint mit ihren Széchenyi-Urlaubskarten abgelten.
150 Unterkünfte schon im Herbst dicht
Im November waren weniger als 850 Hotels und 950 Pensionen geöffnet, im Vergleich zum Oktober schlossen mehr als 150 Unterkunftsorte. Im Zeitraum Januar-November kamen 24,5 Mio. Übernachtungen zusammen, mit einem wieder rasant steigenden Anteil von 10,4 Mio. Übernachtungen ausländischer Gäste. Die Bruttoerlöse der gewerblichen Unterkunftsstätten kletterten zu laufenden Preisen gegenüber 2021 um 70% auf 420 Mrd. Forint.
Wirtschaftsakteure sehen schwarz
Im Inlandstourismus zeichnet sich im Herbst eine fatale Trendwende ab: Vermutlich wegen der steigenden Belastungen durch die Energierechnungen verreisen die Magyaren weniger. Diese Entwicklung schlägt sich im speziellen Konjunkturindex des Tourismusgewerbes nieder, den das Wirtschaftsforschungsinstitut GKI im Auftrag des Fachverbandes VIMOSZ berechnet. Dieser Index ist seit September um 15 Punkte eingebrochen und stand im Dezember bei -22 Punkten.
Die Wirtschaftsakteure der Branche benötigen weniger Arbeitskräfte, weil sie für die kommenden Monate schwarz sehen: Nur noch 11% der Unterkunftsbetriebe glauben, ihre Umsatzerlöse könnten gegenüber dem Vorjahr steigen, 44% rechnen mit Stagnation, 45% mit einem Rückgang. Im Kreis der Gaststätten sind 10% optimistisch, 29% pessimistisch, während die große Mehrheit (61%) mit Stagnation rechnet. Für die letzten drei Monate gaben die Firmen der Tourismusbranche durchschnittliche Preiserhöhungen um 17% an, während ihre Betriebskosten gleichzeitig um 45% stiegen.
