Wasserwirtschaft

Neue Infrastruktur für die Hajdúság

In Rumänien sind drei Viertel der Haushalte an das Trinkwassernetz angeschlossen, in Ungarn nahezu alle.

Diesen Vergleich stellte der für die Wasserwirtschaft zuständige Staatssekretär im Energieministerium, Zsolt V. Németh, bei der Ankündigung eines neuen Großprojekts an. Unter Einbeziehung von EU-Geldern wird für insgesamt 17 Mrd. Forint (43 Mio. Euro) die Trinkwasserversorgung der drei Städte Balmazújváros, Hajdúnánás und Hajdúböszörmény im Norden von Debrecen modernisiert. Dabei werde auf einer Länge von 70 km ein zweiter Strang zum Östlichen Hauptkanal angelegt, der im Theiß-Land eine wichtige Rolle für die Wasserwirtschaft einnimmt. Hajdúnánás erhält zudem einen neuen, 46 m hohen Wasserturm mit 1.000 m3 Fassungsvermögen. Den Auftrag führt eine Baufirma des Mészáros-Imperiums aus.

LMP: Von wegen nationales Interesse

Während sich die Regierung auf die Schultern klopft, wollte die Opposition auf einer Sondersitzung des Parlamentsausschusses für nachhaltige Entwicklung dringliche Fragen wie den „drohenden Zusammenbruch“ des Systems der Wasserwirtschaft besprechen. Die Regierungsparteien hätten sich feige aus ihrer Verantwortung gestohlen, indem sie der Sitzung fernblieben, beklagte der Ausschussvorsitzende László Lóránt Keresztes von der grünen LMP. Neben nötigen Veränderungen im Management wollte er konkret die Verschmutzung der Theiß zur Sprache bringen. „Die fehlerhafte Bewirtschaftung führt quasi dazu, dass das Land trockengelegt wird“, meinte der Oppositionspolitiker, dessen Partei gegen den Ausverkauf Ungarns an ausländische Wirtschaftsakteure protestiert, was als Politik im „nationalen Interesse“ hingestellt werde.

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