China-Politik
Minister würdigt die Deutschen
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Dieses Urteil fällt Márton Nagy in einem Meinungsartikel zur neuen China-Strategie der deutschen Ampelregierung. Der Wirtschaftsminister schreibt in dem Gastbeitrag für die regierungsnahe Tageszeitung „Magyar Nemzet“, die EU dürfe nicht blind dem Konfrontationskurs der US-Regierung gegenüber Peking folgen. „Wenn wir uns zu lange auf dem Schlachtfeld aufhalten, droht Europa zum Niemandsland in der Weltwirtschaft zu verkümmern.“ Der alte Kontinent müsse aufpassen, nicht zwischen zwei Stühlen hart auf den Boden zu fallen. Nagy gesteht ein, dass ein Lavieren zwischen den beiden Großmächten schwierig sei.
Auf einer Stufe
Dennoch liege es im elementarsten wirtschaftlichen und politischen Interesse der EU, sich die eigenen Unternehmen nicht durch die USA (Stichworte: IRA, Reindustrialisierung) weglocken zu lassen, während China gleichzeitig seinen Markt und seine Rohstoffe verweigert. Der Minister sieht Ungarn bislang als einen der größten Gewinner des US-China-Konflikts. Das macht er daran fest, dass der chinesische Investitionsboom Ungarn auf eine Stufe mit Deutschland, Großbritannien und Frankreich in Europa gehoben hat. Ein anhaltender Erfolg setze aber voraus, dass die gesamte EU nicht zum größten Opfer des Wirtschaftskriegs wird.
„Diversifizierung“ klingt freundlicher
Die neue China-Strategie Deutschland begrüßt Nagy in diesem Sinne, erst recht den Austausch solcher Kampfbegriffe wie „Decoupling“ und „Derisking“ gegen den freundlicheren Terminus „Diversifizierung“. Die Deutschen handeln in den Augen von Nagy richtig, wenn sie die wirtschaftliche Zusammenarbeit prinzipiell überdenken, um etwa den Versuch anzutreten, übertriebene Abhängigkeiten zu vermeiden. Er könne aus der Strategie nicht einmal die Absicht herauslesen, China zu isolieren oder die Globalisierung bewusst zurückzudrehen, schreibt der Wirtschaftsminister.
