Forint
Minister erregte die Gemüter
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Am Dienstag verlor die einheimische Währung mehr als 1% an Wert. An einem einzigen Tag sind solche Schwankungen eher selten, neben den schwachen Industriezahlen soll auch Márton Nagy dazu beigetragen haben. Der räumte auf einer Fachkonferenz freimütig ein, wie sehr Ungarns Volkswirtschaft von der deutschen Konjunktur abhänge. Da insbesondere die deutsche Automobilindustrie leidet, wird sich auch Ungarn diesem negativen Effekt nicht entziehen können, lautete der logische Schluss der Märkte.
Den Fall des Forint heizte obendrein an, dass der Wirtschaftsminister von einem „überhöhten Realzins“ sprach. Zuvor hatte sich Ministerpräsident Viktor Orbán beklagt, MNB-Präsident Mihály Varga senke die Zinsen nicht schnell genug. (Beide Politiker unterstrichen zugleich, die Unabhängigkeit der Notenbank sei selbstverständlich unantastbar.)
MNB-Vizepräsident Zoltán Kurali bekräftigte noch am gleichen Tag das primäre Notenbankziel der Preisstabilität, zu dem der relativ starke Forint beitrage. Die Geldpolitik bleibe auch auf längere Sicht streng ausgerichtet, sinkende Zinsen könnten die Position des Forint erodieren.
Derzeit notiert die einheimische Währung ungefähr so stark wie seit dem Frühling 2024 nicht mehr. Seit dem vorigen September bewegte sich der Wechselkurs um 400-415 Forint zum Euro, nach einer starken Phase im März ist der Euro seit August wieder stabil für weniger als 400 Forint zu haben.
