Trinkwasser
Milliarden für flächendeckende Versorgung
Infolgedessen verfügen heute nahezu alle Haushalte über gesundes Trinkwasser, und der Abwasserreinigungsgrad liegt bei über 80%. Diese Zahlen nannte der für die Wasserversorgung zuständige Staatssekretär des Energieministeriums, Zsolt V. Németh, am Montag. Bei der Abschlussveranstaltung eines Modernisierungsprojekts für Wasserleitungen in Debrecen räumte Németh ein, dass für die Instandhaltung des bestehenden Wasserversorgungsnetzes in der Vergangenheit weniger Mittel zur Verfügung standen. Dies werde nun durch ein landesweites Rekonstruktionsprogramm kompensiert.
Zur Effizienzsteigerung wurde der Sektor umstrukturiert. Statt der früheren rund 400 Betreiber bieten nun 36 regional organisierte Gesellschaften Trinkwasser-, Abwassersammel- und -aufbereitungsdienste an. Die Hälfte davon befindet sich mehrheitlich in staatlichem Besitz. Staatliche Versorgungsunternehmen betreuen nun mit rund 4,75 Mio. Einwohnern die Hälfte der Bevölkerung des Landes.
Neue Technologien zum Sparen
Wasser einzusparen hat an Bedeutung gewonnen. In Ungarn wird das für die Trinkwasserversorgung benötigte Wasser aus vier Quellen gewonnen. 35% kommen aus unterirdischen Grundwasseradern, weitere 35% aus Flussschotterbetten, 25% aus Kalk- und Dolomitkarst und 5% aus Oberflächenwasser. Um das Grundwasser zu schützen, muss der aus Oberflächengewässern gewonnene Anteil erhöht werden, erklärte der Staatssekretär. Dies sei bei dem kürzlich abgeschlossenen Projekt in Debrecen der Fall, wo das Trinkwasser für die Verbraucher zu einem größeren Teil aus Oberflächengewässern gewonnen wird. Dadurch werde die Grundwasserentnahme erheblich verringert und eine nachhaltige Wasserwirtschaft unterstützt.
Debrecen investiert in Versorgungssicherheit
OB László Papp betonte, dass die starke urbane und wirtschaftliche Entwicklung zu einer erheblichen Nachfrage nach Trinkwasser führen wird. Im östlichen Teil der Stadt sind Wohnparks auf 1.200 ha geplant, einschließlich 18 km Trinkwassernetz und 31 km Kanalisation. Die aktuellen Investitionen in Höhe von 17 Mrd. Forint (ca. 43 Mio. Euro) erhöhen die Versorgungssicherheit. 30.000 m3 Wasser wurden über das Regionale Theiß-Wasserwerk (TRV) in die Stadt geliefert. Nun wird die Trinkwassermenge aus Oberflächenwasser auf über 50.000 m3 ansteigen.