Fernwärme
Milliarden für die Netze
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Laut Energieministerium zielt die Ausschreibung darauf ab, Erdgas durch industrielle Wärmepumpen, Geothermie und Biomasse zu ersetzen. Dies soll Ungarns Importabhängigkeit verringern und die Versorgungssicherheit stärken. Im Sommer 2025 stehen durch die zweite Ausschreibung des Jedlik-Energieprogramms insgesamt 101 Mrd. Forint (ca. 254 Mio. Euro) für Fernwärmeinvestitionen bereit. In Ungarn versorgen über 210 Fernwärmesysteme fast 700.000 Haushalte und etwa 12.000 öffentliche Einrichtungen.
Dreißig Prozent Erneuerbare
Die geplanten Investitionen sollen sowohl die Energieunabhängigkeit des Landes fördern als auch zum Umweltschutz beitragen. Der überarbeitete Nationale Energie- und Klimaplan strebt an, den Anteil erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch bis 2030 auf 30% zu erhöhen. Besonders großes Potenzial sieht die Internationale Energieagentur in der Geothermie. Der Anteil der Erdwärme an der Fernwärmeerzeugung ist seit 2018 von 5,3% auf 8% (in 2023) gestiegen, mit bedeutenden Anteilen in Städten wie Győr, Mosonmagyaróvár, Miskolc, Szentes und Szeged.
Programme für mehr Effizienz
Aus dem neuen Fördertopf mit 51 Mrd. Forint werden einzelne Projekte mit Fördergeldern zwischen 200 Mio. und 3,5 Mrd. Forint unterstützt. Förderfähig sind u. a. der Aufbau von Anlagen zur Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien, die Nutzung von Abwärme und die Errichtung von Wärmespeichern. Die erste Antragsphase läuft bis 1. September.
Bereits seit Mitte Juni können sich Versorger für ein weiteres Programm mit einem Gesamtbudget von 45 Mrd. Forint bewerben. Dieses teilt sich in 25 Mrd. Forint für Energieeffizienzmaßnahmen und 20 Mrd. Forint für erneuerbare Wärmequellen und deren Netzanbindung. Bei diesem Programm liegt die Förderhöhe pro Antrag zwischen 20 Mio. und 1,5 Mrd. Forint. Bis jetzt wurden schon mehr als 30 Anträge eingereicht.
Auch private Haushalte werden bei der Modernisierung unterstützt, um Heizkosten zu senken. Seit Ende Juni steht ein separates Programm mit einem Budget von 5 Mrd. Forint für Mehrfamilienhäuser und Wohnungsgenossenschaften zur Verfügung. Mit einer Förderintensität von 100% wird der Einbau von moderner Technik gefördert, um den Wärmeverbrauch zu messen und besser zu regeln.
