Die MTI-Graphik zeigt die Entwicklung des Baugewerbes seit 2001 (Vorjahr = 100).

Bauwesen

Messlatte lag zu hoch

Die Baubranche zeigt in den weniger arbeitsintensiven Monaten zu Jahresbeginn verrückte Schwankungen.

Das Zentralamt für Statistik (KSH) sprach am Donnerstag für den Februar von einem Minus zum Vorjahr, das satte 11,8% erreichte. Gleichzeitig lag der Ausstoß der Branche saisonal und nach Arbeitstagen bereinigt um 1,9% höher, als im Januar. Der Februar 2022 hatte halt die Messlatte hoch aufgelegt; bis zum Ausbruch des Ukraine-Krieges brummte die heimische Bauindustrie so richtig. Seither haben sich die Aktivitäten der Branche dem langjährigen Index folgend um mehr als 20 Punkte verlangsamt. Im Grunde bewegt sich das Bauwesen aktuell aber auf dem gleichen Niveau, wie im Spätsommer des vorigen Jahres.

Im Jahresvergleich stürzte der Tiefbau im Februar um 17,7% und damit doppelt so heftig wie der Hochbau ab. Die hohen Basiswerte aus dem Vorjahr zeigen sich am eindrucksvollsten beim Auftragseingang: Dieser fiel im Tiefbau um die Hälfte, im Hochbau um gut ein Drittel zurück. Beim Auftragsbestand fehlte der Branche Ende Februar ein Viertel, dem Tiefbau aber sogar ein Drittel des 2022 noch gewohnten Niveaus. Nach dem besonders schwarzen Monat Januar liegt der Ausstoß der Baubranche über zwei Monate hinweg um 8,3% unter dem Basiswert.

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