Ärger mit Flugreisen
Menschlichkeit bewahren!
„Es geht nicht an, dass die Reisenden bei Verspätungen oder Flugausfällen ohne Informationen bleiben und dadurch in eine unwürdige Lage geraten“, erklärte Regierungssprecherin Eszter Vitályos am Sonntag im Kossuth-Radio. Wirtschaftsminister Márton Nagy habe auf Anweisung des Ministerpräsidenten Konsultationen mit der Betreibergesellschaft Budapest Airport (BA) Zrt. und der Flugleitzentrale HungaroControl Zrt. aufgenommen. Daraufhin habe BA unverzüglich sog. „Care“-Zonen für gestrandete Flugreisende eingerichtet, mit Liegeplätzen und besonderer Umsicht für Familien mit Kleinkindern.
Die Regierung wisse um die auslösenden Faktoren für gehäufte Verspätungen, weil der Luftraum im Sommer überfüllt ist und wichtige Flugkorridore infolge des Ukraine-Kriegs nicht zur Verfügung stehen. Daher hätten sich Ausfälle nicht nur in Budapest, sondern europaweit gehäuft.
Am Freitag hatte der Ministerpräsident ebenfalls im Kossuth-Radio von unhaltbaren Zuständen im Flugverkehr gesprochen. „Es geht nicht darum, ob die Flüge gut organisiert sind, es geht darum, ein Mindestmaß an Menschlichkeit gegenüber den Reisenden zu bewahren“, sagte Viktor Orbán. Die meisten Reisenden würden das ganze Jahr arbeiten, um sich aus dem Angesparten eine Urlaubsreise ins Ausland zu leisten, quasi einen Höhepunkt zu gönnen.
Wirtschaftsminister Márton Nagy bestellte das HungaroControl-Management zwecks Konsultationen zu sich, um die entstandenen Anomalien schnellstmöglich auszuräumen. Der Verbraucherschutz prüfe eingehend die Tätigkeit der Fluggesellschaften und erwartet deren Kooperationsbereitschaft. Die BA Zrt. solle dafür sorgen, unvorhergesehene Wartezeiten mit dem bestmöglichen Komfort zu kompensieren.