IWF-Bericht
Mehr Risiken für Ungarn
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Dazu gehören weiterhin der Ukraine-Krieg bzw. dessen Auswirkungen, das Ausbleiben der EU-Gelder und die enorm hohe Inflation. Nach Ansicht des IWF könnte es zu weiteren Störungen auf dem Rohstoffmarkt und zu Exportbeschränkungen kommen, was tiefgreifende Auswirkungen auf die ungarische Wirtschaft haben könnte. Darüber hinaus könnten andere Marktschocks die Ungleichheiten in der ungarischen Gesellschaft und Wirtschaft verstärken.
Straffe Fiskalpolitik gefordert
Natürlich kann sich der ungarische Staat auf dieses Risiko vorbereiten, indem er einerseits eine straffe Fiskalpolitik betreibt, andererseits aber zusätzliche Spielräume zur Unterstützung der am stärksten betroffenen sozialen Gruppen schafft. Außerdem sollte die Notenbank darauf vorbereitet sein, die Auswirkungen von Schwankungen des Forint-Wechselkurses abzufedern.
Gefahr der Rezession nicht vorüber
Ein weiteres externes Risiko könnte das Gespenst einer Rezession in Europa sein. Die Befürchtungen haben sich in den letzten Wochen aufgrund des starken Rückgangs der Gaspreise und des besonders milden Winters etwas gelegt. Dies könnte sich jedoch leicht ändern, da die teilweise oder vollständige Einstellung der russischen Gaslieferungen eine ernsthafte Bedrohung für die Region darstellt. In Ungarn würde sich eine mögliche Gas- und Stromknappheit vor allem auf die Industrie negativ auswirken und könnte zu massiven Arbeitsplatzverlusten führen.
EU-Gelder werden benötigt
Das Ausbleiben oder gar der völlige Verlust der EU-Gelder würde mit ernsthaften Effekten am Geldmarkt einhergehen. Der Forint-Wechselkurs könnte volatiler sein. Dies könnte zum Aufschieben von Investitionen in der Realwirtschaft führen und den externen Finanzierungsbedarf erhöhen. Die ungarische Inflation ist bereits die höchste in Europa, und es besteht ein zusätzliches Risiko, wenn die Inflationsrate langsamer als erwartet zu sinken beginnt.
