Trenkwalder
Mehr Frauen berufstätig
Laut einer zum Internationalen Frauentag veröffentlichten Analyse des Arbeitsmarktdienstleisters hat sich die Zahl der erwerbstätigen Frauen in den vergangenen zehn Jahren deutlich erhöht. Die Beschäftigungsquote der Frauen im erwerbsfähigen Alter stieg von 55,7% im Jahr 2012 auf 69,9% in 2022 und lag in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres sogar über 70%. Demgegenüber lag die Quote bei den Männern im vergangenen Jahr bei 78,8%.
In Vollzeit arbeitende Frauen verdienten im vergangenen Jahr im Schnitt brutto 468.000 Forint. Damit blieb ihr Bruttogehalt um 17,5% unter dem Durchschnittssalär der Männer von 565.000 Forint. Das geschlechtsspezifische Lohngefälle, das in den Vorjahren bei etwa 16% lag, hat sich demnach leicht vergrößert. Das Gefälle erklärt sich zum Teil durch die Überrepräsentation von Frauen in bestimmten schlechter bezahlten Berufen wie Pflege, Einzelhandel und Erziehung. Außerdem ist es wahrscheinlicher, dass Frauen ihre berufliche Laufbahn zumindest vorübergehend aufgeben, weil sie Betreuungs- oder Familienpflichten wahrnehmen. Darüber hinaus kann es in einigen Bereichen nach wie vor zu negativer Diskriminierung kommen, wenn Frauen nachweislich schlechter bezahlt werden, als ihre männlichen Kollegen in der gleichen Lohngruppe.
Die Corona-Pandemie hat den Arbeitsmarkt erheblich verändert, wobei atypische Beschäftigungsformen, einschließlich Home Office, in einigen Berufen sehr viel häufiger geworden sind. Ihre Verbreitung hat auch dazu beigetragen, dass neue Gruppen von Frauen auf den Markt gekommen sind, wobei viele Beschäftigte in der Mutterschaft und in der häuslichen Pflege zu Gewinnern des Home Office zählen. Deswegen beginnt sich die Kluft zwischen den Beschäftigungsquoten von Männern und Frauen seit 2020 wieder zu verringern.
