Löhne
Median bei brutto 440.000 Forint
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Das Zentralamt für Statistik (KSH) stellte unter seinen Zahlen für den Monat März wie gewohnt die wohlklingenden Aspekte heraus: Demnach haben Vollzeitbeschäftigte im dritten Monat des Jahres bereits annähernd 580.000 Forint brutto im Monat verdient. Der Anstieg zum Vorjahr erreichte 16,5%. Bei den regelmäßigen Bruttoeinkünften, die ohne jegliche Prämien und Sonderzahlungen kalkuliert werden, ermittelte das KSH derweil nur brutto 520.000 Forint. Diese realistischere Zahl liegt nur 15,5% über dem Basiswert aus dem Vorjahr. Obendrein hat sich die Dynamik bei den regelmäßigen Einkommen seit dem Hoch im vorigen November um vier Punkte verringert. Gleichzeitig schoss die Inflationsrate über 25% in die Höhe und verharrte drei Monate lang auf diesem extremen Niveau. Den Median-Lohn ermittelte das KSH für den März mit brutto 440.000 Forint. Davon bleiben netto selbst unter Berücksichtigung von Steuervergünstigungen nur 305.000 Forint, kaum mehr als umgerechnet 800 Euro.
Über eine Million brutto
Im Finanzsektor wurden erstmals im Schnitt mehr als 1 Mio. Forint brutto pro Monat gezahlt. Der Energiesektor folgt mit rund 950.000 Forint an Durchschnittsgehalt vor dem ITK-Sektor (925.000 Forint). Das verarbeitende Gewerbe zahlte im Durchschnitt knapp 650.000 Forint brutto, und auch Verwaltung und Gesundheitswesen liegen aktuell über dem Landesdurchschnittsverdienst für Vollzeitbeschäftigte. In Handel, Logistik und Bildungswesen werden den Beschäftigten durchschnittlich etwas mehr als 500.000 Forint gezahlt, in Bauwesen und Landwirtschaft gerade mal 420.000 Forint. Die Tourismusbranche bleibt wie eh und je (mit aktuell 360.000 Forint brutto monatlich) das Schlusslicht in der Gehaltstabelle.
Geringere Reallohnverluste am freien Markt
Für das I. Quartal ermittelte das KSH Bruttolöhne auf Volkswirtschaftsebene von durchschnittlich 545.000 Forint. Davon verblieben netto knapp 365.000 Forint. Im Wettbewerbssektor wurden für die ersten drei Monate im Schnitt 560.000 Forint, für den März aber bereits 600.000 Forint brutto ermittelt. Prozentual ergibt sich auf Volkswirtschaftsebene ein Zuwachs um 10,8%, wonach die Reallöhne im I. Quartal um beinahe 15% abgestürzt wären. Das erklärt sich allerdings aus dem vor einem Jahr gezahlten sechsmonatigen „Waffengeld“, das nun die Statistik der Mitarbeiter im öffentlichen Dienst nach unten zieht. Aber auch bereinigt um diesen Effekt berechnete das KSH den Reallohnverlust für den März mit 7%. In der Wettbewerbssphäre sind es dank deutlicherer Lohnerhöhungen zu Jahresbeginn etwa zwei Punkte weniger.