Staatsschulden
Lob und Tadel
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Standard & Poor´s (S&P) setzte Ungarn in einer Gruppe aufstrebender Märkte mit der Ukraine, Brasilien, Ägypten und Ghana gleich.
Die Ratingagentur schätzt, dass Ungarn jährlich Schulden von 11,5% am BIP erneuern muss. Trifft diese Annahme zu, könnten die Finanzierungskosten bis 2025 um 1,6% am BIP zunehmen. S&P hält noch ein Prädikat BBB mit stabilen Aussichten für Ungarn aufrecht, die Neueinstufung unter die anfälligsten Ländermärkte verheißt jedoch nichts Gutes für die im August fällige Überprüfung der Bonitätsstufe.
Derweil „feierte“ Finanzminister Mihály Varga den „Deal of the Year Award“ des Magazins „The Banker“. Bei der Anleihebegebung vom Herbst 2021 habe Budapest mit einem „eindrucksvollen Timing“ das günstige Zinsumfeld und die starke Nachfrage der Anleger in der Region ausgenutzt, begründete das Magazin. Der Finanzminister erinnerte daran, dass Ungarn Devisenanleihen im Umfang von 430 Mio. USD sowie mehr als 2.000 Mrd. Forint Anleihen in heimischer Währung vorfristig tilgen konnte. Damit gelang es, die Staatsschulden wieder auf 76,8% am BIP zu senken. Varga ging sogar so weit, das Schuldenmanagement als das erfolgreichste Feld der Wirtschaftspolitik in den vergangenen zehn Jahren zu bezeichnen, wofür er der Schuldenzentrale ÁKK seine Anerkennung aussprach. In wenigen Wochen wird sich zeigen, wie sehr das die Ratingagentur S&P beeindruckt.