Dem einheimischen Traditionsunternehmen Videoton als Tier-1-Zulieferer ist BMW lieber als CATL. Foto: Sozialmedien/ Videoton-Holding

Disput um Batteriefabriken

Lieber BMW als CATL?

Ungarn muss die Ansiedlung von Unternehmen fördern, von denen auch einheimische Firmen in der Wertschöpfungskette profitieren können.

Diese klare Aussage traf der Co-CEO der Videoton-Holding, Péter Lakatos. Gegenüber dem Nachrichtenportal 24.hu fügte er hinzu, Batteriefabriken gehörten nicht dazu. Der Topmanager, der mit dem Traditionsbetrieb Milliarden verdiente, meinte zudem, wenn zu entscheiden wäre, ob lieber BMW oder eine Batteriefabrik nach Debrecen kommen sollte, würde er sich für BMW entscheiden. Freilich meint die Regierung, es brauche beides, die Batteriefabriken würden gerade die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der drei deutschen Premiumhersteller in Ungarn absichern.

Die chinesische CATL-Gruppe hat derweil in einer offiziellen Stellungnahme zurückgewiesen, die Umwelt zu schädigen. Wie aus den schriftlichen Antworten des Unternehmens an das Nachrichtenportal index.hu hervorgeht, würde die Batteriefertigung künftig auch in Debrecen (wo ein Werk mit einer Kapazität von 100 GWh geplant ist) in schallgedämmten Gebäuden stattfinden und diese Tätigkeit keine negativen Auswirkungen auf Böden und Grundwasser haben. Derzeit bemühen sich die Investoren um die Umweltgenehmigungen nach ISO 14001, die Produktion soll in drei Jahren anlaufen. Die Belastung der Luft werde auch auf dem Werksgelände unter den gesundheitlichen Grenzwerten bleiben. Das Projekt gehe mit keinerlei Umwelt- oder Gesundheitsrisiken einher. Die Trinkwasserversorgung der Einwohner von Debrecen werde durch das Werk nicht gefährdet. Die Kalkulationen gehen von einem durchschnittlichen Bedarf um 3.400 Kubikmeter aus, obendrein würden möglicherweise zu rund 70% Abwasser genutzt.

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