Trenkwalder

Leute klammern sich an ihren Job

Zu Jahresbeginn erhielten nur 55% der Arbeitnehmer in der Wettbewerbssphäre mehr Lohn.

Wie eine Erhebung des Personaldienstleisters Trenkwalder von Ende Februar zeigt, blieb die Lohnerhöhung praktisch in jedem zweiten Fall im einstelligen Bereich. Immerhin 17% der Befragten rechnen mit keinerlei Lohnerhöhung im laufenden Jahr. Nach diesen Zahlen und im Angesicht einer Inflation von weiterhin über 25% muss nicht überraschen, dass sich 43% der befragten Arbeitnehmer mit ihrer aktuellen Vergütung unzufrieden zeigen. Im Lager der Unzufriedenen würden sich 35% schon mit einer Lohnanpassung um höchstens 20% begnügen, ein Viertel der Befragten erwartet jedoch 20-30% mehr. Damit sind in den letzten sechs Monaten nicht nur die Erwartungen an höhere Löhne gesunken, zudem planen deutlich weniger Arbeitnehmer einen Wechsel ihres Arbeitsplatzes (38% statt 52%).

Es müssten schon 30% mehr sein

Gleich 68% klammern sich so sehr an den vorhandenen Arbeitsplatz, dass sie dafür auch Einbußen beim Reallohn in Kauf zu nehmen bereit sind. Umgekehrt würden nur noch 8% für 10% mehr Lohn den Arbeitgeber wechseln, um 30% vorteilhaftere alternative Angebote würde aber auch weiterhin eine Mehrheit (von aktuell 57%) nicht ausschlagen wollen. Die wachsende Vorsicht und Verunsicherung der Arbeitnehmer zeigt aber auch hier der Trend, denn im Herbst meinten das noch 68% der Befragten.

Weniger wagen zu kündigen

Die besser an die Realitäten angepassten Erwartungen zeigt auch jene Aussage, wonach nur noch 40% mit Sicherheit kündigen wollen, wenn ihr Lohn 2023 überhaupt nicht steigt – im Herbst behaupteten dies noch 68%. Mittlerweile wären 64% (vorübergehend) damit einverstanden, dass ihr Arbeitgeber, sofern dieser in der Krise nicht mehr Lohn zahlen kann, andere Zugeständnisse macht, ob in Form von Homeoffice, Weiterbildungen oder beim Begleichen der Fahrtkosten.

Ein Gedanke zu “Leute klammern sich an ihren Job

  1. Nach der aktuellen Krise wird der Arbeitskräftemangel wieder mehr in den Fokus rücken.
    Trotz der Krise sind schließlich die Arbeitslosenzahlen niedrig geblieben.
    Wenn die Konjunktur wieder anspringt, werden die Unternehmen hohe Löhne bieten müssen, um ausreichend Personal zu gewinnen.

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