Die MTI-Graphik zeigt die Entwicklung des Baugewerbes in diesem Jahrtausend (Vorjahr = 100).

Baugewerbe

Letzter Jubel vor tristen Zeiten

Das Baugewerbe hat einen erstaunlich starken November hingelegt. Die Leistung lag 7,0% über dem Vorjahresniveau, und saisonal bereinigt um 6,9% über den Oktober-Zahlen.

Am Montagmorgen präsentierte das Zentralamt für Statistik (KSH) endlich mal wieder erfreuliche Zahlen. Im Bausektor wurden im Monat November Leistungen von knapp 800 Mrd. Forint abgerechnet, nominal mehr als je zuvor. Doch selbst wenn man den in der Branche überaus präsenten Preisauftrieb rausrechnet, handelt es sich um den stärksten Monat des Jahres 2022. Das Bauvolumen des als Basisjahr dienenden Jahres 2015 wurde nach dem Dezember 2021 überhaupt erst zum zweiten Mal mehr als verdoppelt.

Im November sorgte einmal mehr der Hochbau für ein gutes Abschneiden der Branche, dessen Volumen im Jahresvergleich um 18,6% stieg. Nur das Segment der Fachgewerke (+18,9%) war da noch eine Nuance stärker.

Der Auftragseingang nahm auch nur dank des Hochbaus (+9,5%) noch um knapp 4% zu, die Tiefbausparte (-4,5%) durchlebt längst triste Zeiten. Ihre Auftragsbücher waren Ende November um 5% dünner gefüllt, als vor einem Jahr – im Baugewerbe insgesamt zeigte sich ein Minus von 1%.

Dank der starken November-Zahlen ist die Baubranche in den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres um durchschnittlich 4,2% gewachsen. Die Bauleistungen könnten im Gesamtjahr 2022 rund 7.000 Mrd. Forint erreichen, gemessen an 5.350 Mrd. Forint im Jahre 2021. Für 2023 sind die Aussichten aber ausgesprochen trist: Der Staat muss einen strengen Sparkurs fahren, Unternehmen und Haushalte haben mit Energierechnungen und hohen Zinsen zu kämpfen.

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