MKIK

Langjähriger Präsident abgelöst!

László Parragh ist nicht länger Präsident der Ungarischen Industrie- und Handelskammer (MKIK).

Bei der Wahl am Mittwoch setzte sich sein Herausforderer und langjähriger Kritiker Elek Nagy klar durch. Der Präsident der Budapester Industrie- und Handelskammer (BKIK) erhielt laut Informationen des Nachrichtenportals index.hu 121 Stimmen, Parragh nur noch 67 Stimmen.

Der wegen seiner Arroganz und dem fehlenden Eintreten für die Interessen von Kleinfirmen und Selbständigen umstrittene Parragh führte die MKIK seit 2000, unter seiner Ägide wurde die Pflichtmitgliedschaft zur gängigen Praxis. Während die Kammer jährlich Milliardenbeträge einstrich, blieb sie ihrer Pflicht der Interessenvertretung weitgehend schuldig. Verdienste machte sich die MKIK allerdings um den Ausbau des Systems der dualen Ausbildung nach deutschem Vorbild. Aber auch in der Hinsicht hagelte es Kritik, weil Parragh Lobbyarbeit für die Absenkung des Schulpflichtalters von 18 auf 16 Jahre betrieb, um – auf Kosten der Grundbildung – schnell mehr Nachwuchs in die Betriebe zu holen.

Parragh hatte sich erst noch zu Wochenbeginn mit Ministerpräsident Viktor Orbán über den neuen Aktionsplan der Wirtschaftspolitik konsultiert, mit dem die Regierung die Rezession überwinden will. Ob er da bereits seine bevorstehende Abwahl ahnte, ist nicht bekannt.

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