Nationalbank
Längere Pause bei der Zinssenkung
Die Abschwächung des Forint auf ein Zweijahrestief in den letzten Wochen war ein starkes Argument, die Zinssätze beizubehalten. Die geopolitischen Spannungen, die volatilen Finanzmarktentwicklungen und die Risiken im Zusammenhang mit den Inflationsaussichten rechtfertigen eine weitere Pause bei den Zinssenkungen, erklärte MNB-Vize Barnabás Virág. Das derzeitige Umfeld erfordert weiterhin eine disziplinierte und straffe Geldpolitik. Der Leitzins könnte über einen längeren Zeitraum auf dem derzeitigen Niveau bleiben. Die Stabilität der Finanzmärkte ist der Schlüssel zur Preisstabilität, betonte Virág.
Bereits im Oktober hatte der Währungsrat beschlossen, den im Mai 2023 begonnenen Zinssenkungszyklus auszusetzen, u. a. weil die Eskalation des Konflikts im Nahen Osten zu Turbulenzen führte, die sich negativ auf die Währungen der Schwellenländer wie den Forint auswirkten.
Die Inflation wird für den Rest dieses Jahres vorübergehend ansteigen. Die moderater als erwartet ausgefallene Inflationsrate im Oktober deutet auf eine kurzfristig niedrigere Inflation hin, aber die Abwertung des Forint in den jüngsten Monaten und eine steigende Verbrauchsteuer werden die Inflation im nächsten Jahr nach oben treiben. Gleichzeitig wirken eine Reihe von gegenläufigen Faktoren auf die Inflationsaussichten ein. Der Inflationsbericht der MNB vom Dezember wird neue Informationen liefern, meinte Vírág. Ein nachhaltiges Erreichen des Inflationsziels von 3% ist die Grundlage für eine Rückkehr zum Wirtschaftswachstum.
