Tisza-Wirtschaftspolitik

Korruption den Stecker ziehen

Mit mehr Wettbewerb bei öffentlichen Vergabeverfahren und dem Abriegeln korrupter Geldflüsse wäre dem Staatshaushalt zu helfen.

Diese Ansicht äußerte der Wirtschaftspolitiker der Tisza-Partei, András Kármán, im Interview für das linksliberale Nachrichtenportal 444.hu. Der frühere Staatssekretär der Orbán-Regierung veranschlagte das Volumen der öffentlichen Auftragsvergabe auf ca. 12% am BIP und sprach von 25-30% an Einsparpotenzial. Nach einem Wahlsieg 2026 würde die Tisza versuchen, gleichzeitig Wachstumsimpulse zu setzen und den Haushalt zu konsolidieren. Der Steuerexperte sieht jedoch vorläufig ein Budgetdefizit um 5% am BIP als realistisch an, erst recht weil der Fidesz in den nächsten Monaten viele Wahlgeschenke verteilen wird.

Kármán lobte den Ansatz der jetzigen Wirtschaftspolitik, die Steuern und Abgaben auf die Arbeit zu senken. Ein Problem sei die überhöhte Besteuerung des Mindestlohns, wo er einen Steuersatz von 9% ins Spiel brachte. Die Mehrwertsteuer (ÁFA) für gesunde Lebensmittel soll sinken, eine Reduzierung von heute 27% auf die erwünschten 5% sei allerdings nicht auf einen Schlag machbar. Die Tisza-Partei will den Euro einführen, ein Zieldatum könne derzeit aber nicht genannt werden. Der ausgewiesene Wirtschaftsfachmann stellte in Aussicht, dass die neue Behörde für Vermögensschutz die von der Orbán-Regierung geschlossenen Konzessionsverträge überprüfen wird.

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